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Frauenbilder im Wandel der Zeit

Ursula Strakhof stellt in Hl. Geist aus

Dornberg (uj). Ihre ersten Zeichnungen entstanden noch in der Schulzeit: Die Klassenkameradinnen, der Schulhof und das Schulgebäude fanden so Eingang in ein Leben, das Ursula Strakhof neben ihrer späteren Tätigkeit als Mutter und Grundschullehrerin stets auch der künstlerischen Darstellung der sie umgebenden Welt widmete.

Mit gut 40 Arbeiten aus mehr als fünf Jahrzehnten präsentiert die Heilig Geist Gemeinde nun einen repräsentativen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens.
Die Ausstellung auf den zwei Etagen des Gemeindehauses bildet den Auftakt einer neuen Kunstinitiative. »Wir wollen den Menschen unserer Gemeinde in diesen Räumen ein Forum bieten, ihre häufig im Verborgenen schlummernden Gaben und Fähigkeiten öffentlich zu präsentieren«, erklärt Pfarrer Dr. Dr. Markus Jacobs. Den Anfang macht Ursula Strakhof mit Frauenbildern und Landschaftsdarstellungen, die sie in unterschiedlichen Stilen auf Papier und Leinwand bannt. Souverän bedient sich die 73-Jährige dabei verschiedener Techniken wie Acryl, Aquarell, Öl, Kreide und Radierung.
Die Frauenbilder von Ursula Strakhof erzählen nicht nur die persönliche Lebensgeschichte der Künstlerin, sie können zugleich auch als ein Stück Gesellschaftsgeschichte gedeutet werden. Traditionelle Rollenzuweisungen finden ihren Niederschlag im Werk der Künstlerin ebenso wie zunehmend emanzipatorische Strömungen, die sich vorsichtig in einer Gruppe ausgelassen tanzender Frauen andeuten.
Motive für ihre Landschaftsbilder findet Strakhof auf ausgedehnten Reisen. Fotografien, die sie vor Ort anfertigt, dienen ihr später als Vorlage für die künstlerische, stimmungsvolle Ausarbeitung.
In der Gemeinde ist die Künstlerin Ursula Strakhof keine Unbekannte: Als zeichnende Chronistin fertigte sie Bilder der eigenen Kirchengemeinde sowie der Nachbargemeinden. Die Werke schmücken den Flur des Gemeindehauses.
Ursula Strakhof stammt aus Gelsenkirchen-Buer. Nach dem Abitur studierte sie an der Pädagogischen Akademie Bonn. Sie versah ihren Schuldienst in Gelsenkirchen und Bielefeld (Grundschule Babenhausen) und schärfte ihr künstlerisches Talent in zahlreichen Kursen und Sommerakademien, unter anderem an der von Oskar Kokoschka gegründeten Salzburger Akademie des Sehens. Die Werke sind bis zum 15 Oktober in Heilig Geist zu sehen.

Artikel vom 27.09.2005