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Ehemalige
sind vernetzt

Von Laura-Lena Förster
Alexandra Deppe baut beinahe täglich Brücken. Mal reichen sie quer über den Atlantik, von Hamburg nach Kanada, sind fest und Vermittlungen gewohnt. Mal müssen sie sich noch entwickeln, von einem ersten Pfeiler in St. Petersburg oder Taiwan aus.

Auf den Brücken bewegen sich Ehemalige, Freunde und Studenten der Uni Bielefeld im regen Tausch von Theorie und Praxis. Das ist die Aufgabe des Absolventen-Netzwerkes und seiner Geschäftsführerin.
Seit neun Jahren gibt es den Verein, etwa 600 Mitglieder gehören ihm derzeit an, verstreut über die ganze Welt. Die Schaltzentrale liegt in Bielefeld. Genau genommen im Raum K5-112. Hier hat Alexandra Deppe ihr Büro. Wer sie sprechen will, kann dies montags, donnerstags und freitags zwischen 12 und 14 Uhr tun. Oder aber ihr eine Mail schicken. Damit ist sie bestens vertraut, denn die Kommunikation zwischen den Ehemaligen und ihr läuft beinahe ausschließlich auf elektronischem Weg.
»Die Tochter eines Absolventen macht ein Praktikum in Kanada. Der Mann fragt mich nun, ob dort jemand ist, der ihr helfen kann«, nennt Alexandra Deppe als Beispiel für die Anfragen, die sie koordiniert. »Ich suche Adressen heraus und stelle den Kontakt her.«
Als eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig fördert und unterstützt, betrachten sich die Mitglieder. »Ich möchte nach München ziehen, weiß jemand eine Wohnung?« -Ê»Ich möchte mich beruflich verändern, habt ihr Tipps?« Ein Netzwerk eben, das sich vorzugsweise beruflich unter die Arme greift.
Dazu gehört auch ein reger Informationsaustausch über alle Veranstaltungen, die an der Uni Bielefeld anstehen. Vorzugsweise solche aus dem Fort- und Weiterbildungssektor. Doch auch kulturelle Aktivitäten werden nicht vorenthalten. So haben die Mitglieder das Gefühl, noch dabei zu sein. Nicht wenige werden nämlich aus ideellen Gründen wie Nostalgie und einem Gefühl von Verbundenheit Mitglied im Netzwerk.
Den Startschuss für ihr erstes eigenes Projekt als Geschäftsführerin hat Alexandra Deppe, selbst übrigens Absolventin der Fachhochschule, gerade erst gegeben. »Kopf-Ball« heißt die Vorlesungsreihe, die am 3. November ihren Auftakt erlebte. Vier Monate wird sie dauern, mit dem Ziel jetzige und ehemalige Studenten im interdisziplinären Feld Fußball zu vereinigen. Eine gute Zusammenarbeit mit den Fakultäten war dazu im Vorfeld unerlässlich. Und das Einstellen einer studentischen Hilfskraft.
Benjamin Amsbeck hat mit der Sportarbeit zwar selbst nicht viel am Hut. Als Soziologiestudent interessiert er sich aber für ihre Betrachtung als ein gesellschaftliches Phänomen. Außerdem: Der 23-Jährige soll ja auch nicht referieren, sondern Rechner, Mikros und Licht überprüfen. Seinen nächsten Einsatz hat er wieder am 10. November. Auch Nicht-»Alumnis« dürfen zuschauen.

Artikel vom 08.11.2005