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Timmermann: Reform war richtig


Fortsetzung von Seite 3Spielt da auch die frühzeitige Umstellung auf Bachelor und Master eine Rolle? Haben sie deshalb vielleicht einen Vorsprung gegenüber anderen Hochschulen, die noch etwas hinterher hängen? Oder wurde das Ganze doch mehr oder weniger »übers Knie gebrochen«?Timmermann: Also die Studierenden leiden nicht in allen Fächern. Aber es gibt Massenfächer, wie Mathematik zum Beispiel oder Germanistik, die ja alternativ Pflicht für Studierende sind, die in die Grundschule wollen, in denen es Leidensphasen gab. Die haben wir ja auch mitbekommen. Auch die Sorge, dass zum Beispiel nicht alle, die gerne Biologie im Master abschließen wollen, dies können.
Oder solche, die sich sorgten, dass sie Germanistik aus Platzmangel nicht studieren können. Dies alles ist zum Glück behoben. Die Sorgen haben sich nicht bewahrheitet. Wir haben auch versucht, entsprechend Vorkehrungen zu treffen - mit mehr Lehraufträgen, mehr Lehrangeboten. Aber in der Tat gab es Phasen, in denen Studierende in einigen Veranstaltungen unzufrieden waren. Das war aber auch kaum zu vermeiden, denn holterdiepolter sind wir in die Umstellung hineingegangen. Und nicht nur aufs Lehramt, sondern gleich auf alle Magister- und eine Reihe von Diplomstudiengänge bezogen.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es richtig war und ist. Denn diese Umstellung in die andere Struktur ist grundsätzlich zu tun, weil sie einer Massenuniversität gerecht wird. Und ich glaube auch, dass es in dieser Schnelle richtig war - wenn auch eingangs mit Reibungsverlusten.

Leider hat der Arbeitsmarkt bislang nur spärlich auf die neuen Abschlüsse reagiert. In welchen Sparten sehen Sie besonderen Handlungsbedarf?Timmermann: Das kann man noch nicht genau sagen. Wie sind ja auch neugierig auf diejenigen, die nicht in die Master-Phase gehen. Das scheinen doch mehr als erwartet zu sein. Aber wir sind noch nicht so weit, den Bachelor in seiner vollen Bewertung abzuschließen. Die erste Kohorte hat schließlich erst vor drei Jahren begonnen.

Artikel vom 11.10.2005