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Eine Milliarde Inder
an die Mobiltelefone

Balda startet 2006 auf dem Subkontinent

Von Thomas Hochstätter
Bad Oeynhausen (WB). Die Balda AG will 2006 ein Werk in Indien eröffnen. Binnen drei bis vier Jahren seien dort bis zu 3000 Beschäftigte und Umsatz von 90 bis 100 Millionen Euro vorgesehen, sagte Vorstandschef Joachim Gut.

Der Bad Oeynhausener Handyausrüster folge damit wichtigen Auftraggebern aus der Mobilfunkbranche. Marktführer Nokia hatte jüngst Millioneninvestitionen in Indien angekündigt. Nachdem im November ein zweites Werk in China den Betrieb aufnehmen soll, wäre Balda einschließlich des Engagements in Indien dann in sechs Ländern vertreten: Deutschland, Ungarn, Malaysia, Brasilien, China und eben auf dem Subkontinent.
Als nächsten Wachstumsmarkt hat Balda Mexiko auf dem Plan: »Damit wollen wir uns nach einem geglückten Start in Indien verstärkt beschäftigen.«
In den Schwellenländern ist der Anteil der Handarbeit wesentlich höher als im technisch rationelleren Europa. Angesichts von derzeit bereits 7500 Beschäftigten steuert Balda deshalb nun mit Macht die 10 000er-Marke an. »Heute bereits zu sagen, dass wir im Jahr 2008 oder 2009 so viele Mitarbeiter haben, das wäre allerdings Stochern im Nebel«, sagte ein Sprecher gestern.
Über den genauen Standort in Indien sei noch nicht entschieden. »Wegen der lückenhaften Infrastruktur vor Ort ist davon auszugehen, dass wir sehr nah an unserem Auftraggeber dran sein werden - womöglich auf einem Gelände«, hieß es gestern. Nokia sei »die Nummer 1, an der wir uns sicherlich orientieren müssen«. 2005 peilt Balda einen Umsatz von 420 bis 430 Millionen Euro an.

Artikel vom 27.09.2005