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Die Parks der
Stadt sind
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Bürger setzen sich für Umwelt ein


Von Manfred Matheisen
Bielefeld (WB). Mehr als 500 Schülerinnen, Schüler und engagierte Bürger haben sich am Wochenende an der WESTFALEN-BLATT-Aktion »Bielefelder putzmunter« beteiligt und Parks, Anlagen sowie das Umfeld der Schulen von Abfall befreit. Oberbürgermeister Eberhard David, Schirmherr der Aktion, spricht allen Beteiligten seinen Dank aus: »Der Einsatz war vorbildlich. Ich hoffe, dass mit der Aktion das Bewusstsein der Menschen geschärft wird, die sich nicht um die Sauberkeit in der Stadt kümmern und ihren Abfall einfach wegwerfen.« Immerhin koste es die Stadt im Jahr mehr als 600 000 Euro, um die Grünflächen von Müll zu befreien.
Und es war einiges, was die eifrigen Sammler zusammen trugen: Schüler des Gymnasiums Heepen fanden in einem Gebüsch eine Badewanne; unter dem Viadukt am Obersee lagen Kabelbäume, Teppichbodenreste und Möbelteile. Sie waren offenbar bei Nacht und Nebel mit einem Buli antransportiert worden. Die Reifenspuren waren noch zu sehen. Entlang der Promenade sammelten die Bürger jede Menge Verpackungen von Schokoriegeln und anderen Süßigkeiten.
Klaus Kugler-Schuckmann, Geschäftsführer des städtischen Umweltbetriebes, der die WESTFALEN-BLATT Aktion wieder unterstützte, schätzt, dass bei der Abfallsammlung nahezu 100 Kubikmeter Müll zusammengekommen sind. Er verweist darauf, dass seit 2001 eine Einsatztruppe des Betriebes mit 18 Mitarbeitern dafür sorgt, die Grünflächen der Stadt in ansehnlichem Zustand zu erhalten. Die Bürger seien durchaus sensibler geworden, meint Kugler-Schuckmann, »aber manchen ist es nach wie vor egal, wie ihre Umwelt aussieht.« Immer wieder staune die Einsatzgruppe »Müll im Grünen«, was einfach weggeworfen werde.« Zwar könnten die Umwelt-Ganoven mit saftigen Bußgeldern belegt werden, »die Beweisführung ist aber sehr schwierig.«
Besonders aktiv zeigten sich auch in diesem Jahr wieder die Bielefelder Schulen. Jungen und Mädchen waren rund um ihre Schulen unterwegs, um Müll zu sammeln. Alle Schulen banden die Aktion in ihre Unterrichtspläne ein, besprachen die Problematik. »Das ist sehr gut«, meinte Klaus Kugler-Schuckmann, »vielleicht verändert sich das Verhalten zum Positiven, wenn sich die Schulen des Themas annehmen.
Oder die Eltern. Wie Bettina und Josef Exeler. Sie kamen mit ihrem vierjährigen Sohn Yoshi zur Sparrenburg, und der pfiffige Knirps lernte auf dem Sammelweg entlang der Promenade spielerisch, dass das Bonbonpapier in den Papierkorb gehört und nicht einfach weggeworfen werden sollte.

Artikel vom 26.09.2005