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Schwung nicht mitgenommen

Basketball: Regionalliga: Unnötige Niederlage für TSVE im Spitzenspiel

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Die Parallelen zum ersten Heimspiel waren nicht zu Übersehen. Erneut fantastische Anfangsphase der Basketballer des TSVE, um dann anstatt den Sack zu schließen, leichtfertig mit dem soliden Vorsprung umzugehen. Was gegen den UBC Münster zum Saisonauftakt noch für ein Happy-End reichte, hatte am Samstagabend in der Sporthalle der Carls-Severing-Schule vor 400 Zuschauer einen negativen Abschluss. Die Dolphins verloren das Spitzenspiel gegen den Ex-Bundesligisten Schwelmer Baskets mit 79:81 (45:41).

»Wir haben den Schwung aus den ersten 16 Minuten nicht mitnehmen können. Das war letztendlich der ausschlaggebende Punkt für unsere Niederlage«, so Teammanager und Spieler Maik Mertens. Er hatte drei Sekunden vor dem Abpfiff noch mit einem Dreier versucht, die Schwelmer mit einer Niederlage auf die Heimreise zu schicken. Doch leider sprang das orangefarbene Spielgerät vom Ring zurück ins Feld. Die erste Niederlage der Dolphins war perfekt.
Nach den ersten 16 Minuten sah das noch völlig anders aus. Den zirka 100 Fans des Erst-Bundesligisten aus der vergangenen Saison verschlug es angesichts des Wirbels der Gastgeber förmlich die Sprache. Zu sehr diktierte die Fünf von Coach Ilijas Masnic das Geschehen. Der Titelaspirant wurde förmlich an die Wand gespielt. Dessen Coach Gwidonas Markevicius nahm innerhalb von zehn Minuten zwei Auszeiten, doch die blieben ohne Wirkung. »Ich wollte nach dem ersten Viertel schon nach Hause fahren, denn ich sah keine Möglichkeit die Partie zu gewinnen«, gab Markevicius nach dem Match zu. 41:23 führte der TSVE nach 16 Minuten.
Die Bielefelder halfen mit, dass die Schwelmer, die nun mit dem überragenden Neuzugang Sadek agierten, wieder ins Match kamen. Mit körperbetonten Spiel - hart an der Foulgrenze - brachten sie den TSVE in arge Bedrängnis. Beim Gastgeber schlichen sich Fehler ein, wirkten einige Aktionen zu überhastet. Zudem wurde US-Boy David Bunts eng und aggressiv attackiert. So etwa nach dem Motto: Hauen wir ihn auf die Finger, dann läuft auch der TSVE-Motor nicht mehr rund. »Der Schwung war plötzlich weg. Wir haben uns zu häufig in Einzelaktionen verzettelt«, meinte Mertens. Aber nicht nur der Schwung, sondern mit zunehmender Spielzeit schmolz auch der Vorsprung. Zur Pause war beim 45:41 wieder alles offen.
Schwelm kam erstmals zur Führung und baute diese auf 63:57 nach 30 Minuten aus. Im letzten Drittel stellte Masnic auf eine Zone um. Mit Erfolg, denn die Dolphins kamen wieder zum Ausgleich (74:74). »Es war nun ein Match auf des Messers Schneide. Leider fehlte das Glück um zu gewinnen«, meinte Mertens.
Zirka 20 Minuten kam auch der neue serbische Center Dejan Zvjetkovic zum Einsatz. Es war ein Debüt mit Licht und Schatten. Starke Szenen in der Defense, aber auch einige Fehler. Für Kollege Mertens eine ganz normale Sache. »Ihm fehlt ganz einfach noch die Bindung. Wir können keine Wunderdinge von ihm erwarten. Es wurde aber auch schon deutlich, dass er ein sehr solider Spieler ist, der uns noch helfen wird.«
»Mit dem TSVE hatten wir die bisher schwerste Aufgabe zu lösen. Wir haben von dem kleinen Einbruch der Dolphins zum Ende des zweiten Viertel profitiert. Am Ende hatten wird das Glück auf unserer Seite, um ein solches enges Spiel auch zu gewinnen. Die Bielefelder gehören mit ihrer Truppe jedenfalls zu den Topteams der Liga«, erklärte der Schwelmer Coach Gwidonas Markevicius. Beim siegreichen Schwelmer Team spielten sich neben dem überragenden Sadek die beiden US-Boys Colin Orland und Avery Eric sowie der blonde Riese Markus Kück in den Vordergrund.
TSVE: Bunts (36/5), Chaddadi (19), Rondas (7/1), Mertens (9/1), de Juan (2), Zvjetkovic (0), McLemore (6), Mankowski (0), Selant (0).

Artikel vom 26.09.2005