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Die größten
Impf-Irrtümer

Grippe-Impfung nicht vergessen

Mit der anstehenden Grippe-Saison machen auch wieder die weit verbreiteten Irrtümer über Grippe und effektiven Grippe-Schutz die Runde. Wer einer Ansteckung rechtzeitig und sinnvoll vorbeugen will, sollte sich davon nicht beirren lassen. Irmela Schnee, niedergelassene Ärztin und Beratungsärztin beim Service »Impfen Aktuell«, berichtet über die häufigsten Grippe-lrrtümer.


Irrtum 1:
Grippe ist
eine harmlose
Erkältung

Irmela Schnee: »Nicht jeder der hustet, niest oder heiser ist, hat gleich eine Grippe. Typisch für eine »echte Grippe« sind hohes Fieber und heftige Kopf- und Gliederschmerzen. Die Beschwerden beginnen plötzlich und heftig und setzen die Betroffenen in wenigen Stunden matt. Die Virusgrippe ist gefährlich, denn sie kann mehrere Wochen dauern und sogar tödlich enden.«

Irrtum 2:
Vor Grippe
schützt warme Kleidung und
Händewaschen

Irmela Schnee: »Gerade in der nasskalten Herbstzeit hat das Immunsystem einiges zu leisten. Natürlich ist es da sinnvoll, kalte Füße zu vermeiden und Krankheitserregern aus dem Weg zu gehen. Es ist jedoch falsch zu glauben, häufiges Händewaschen oder viel Tee trinken schütze vor einer Ansteckung. Das Grippe-Virus wird über kleinste Tröpfchen von einem Menschen zum anderen beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Die vorbeugende Impfung ist der beste Schutz vor einer Virusgrippe. Der Schutz ist sieben bis 14 Tage nach der Impfung voll ausgeprägt.«

Irrtum 3:
Eine Impfung macht ein Leben lang immun

Irmela Schnee: »Nein, denn Grippe-Viren sind wahre Verwandlungskünstler. Jedes Jahr wird die Grippe durch eine andere Virus-Art hervorgerufen. So schützt die Impfung nur eine Wintersaison. Daher ist es nötig, sich jedes Jahr erneut impfen zu lassen.«

Irrtum 4:
Gegen Grippe
immer im
Winter impfen

Irmela Schnee: »Es stimmt, dass die Grippewelle im Dezember bis April ihren Höhepunkt erreicht. Doch anstecken kann man sich auch schon früher. Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte die Impfung schon im Herbst erfolgen, am besten im September, wenn der aktuelle Impfstoff zur Verfügung steht.«
Wer sollte sich impfen lassen? Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut, Berlin, empfiehlt die Grippe-Impfung unter anderem für Personen, die beruflich viel Kontakt mit anderen Menschen haben, wie Busfahrer, Lehrer, Kindergärtner, Verkäufer und medizinisches Personal. Außerdem empfiehlt sich eine Impfung für Menschen, die älter als 60 Jahre sind und chronische Krankheiten wie Diabetes oder Asthma haben.

Weitere Informationen rund um das Thema Impfen gibt es bei der kostenlosen ärztlichen Telefonberatung des Service »Impfen Aktuell« immer montags von 14 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 06151/1369925.

Artikel vom 07.10.2005