26.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Konkurrenz« für den Mölleringhof

Verkehrsverein machte zum Geburtstag mit Kinderhaus ein Geschenk


Bielefeld (bp). »Ich kann es kaum glauben,« sagt Hans-Rudolf Holtkamp. 25 alt wurde der Verkehrsverein, genau so lange ist er selbst Verkehrsdirektor, also Geschäftsführer des Vereins.
Die, die von Anfang an oder doch in den ersten Jahren bereits mit engagiert waren, mochten sich schier ausschütteln vor Lachen, als sie in der Jubiläumsbroschüre, die es im Rahmen der Geburtstagsfeier im Bauernhaus Museum gab, Fotos entdeckten, in denen sie noch Frisuren der frühen 1980er Jahre trugen. An Stelle eines großen (und teuren) Festes hatte der Verkehrsverein nur eine überschaubare Zahl von Gästen eingeladen und stattdessen dem Museum ein Geschenk gemacht: ein Haus für die museumspädagogische Arbeit, ein ehemaliges Fischerhaus von 1568 aus Vlotho, das das bestehende Gebäudeensemble ergänzt.
Der Verkehrsverein investiert 150 000 Euro, die Balken des historischen Gebäudes stellt das Westfälische Freilichtmuseum Detmold kostenlos zur Verfügung.
Museumsleiterin Dr. Rosa Rosinski konnte kaum fassen, dass wenige Monate, nachdem die Idee geboren worden ist, bereits der erste Spatenstich stattfinden konnte: Der Rückgiebel des künftigen Hauses wirkte wie ein Versprechen, dass das Haus im Sommer 2006 seiner Bestimmung übergeben werden kann. Der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB), bei der Geburtstagsfeier vertreten durch Dezernent Gregor Moss und Geschäftsbereichsleiter Hochbau Wilhelm Tucholski, sei für Planung und Bauleitung zuständig, die fachliche Betreuung übernimmt, wie bereits beim Hauptgebäude des Museums, dem Mölleringhof, Dr. Heinrich Stiewe.
Rosa Rosinski nannte das Haus eine »sinnvolle Investition in die Zukunft des Museums«. Dr. Bernhard von Schubert, Vorsitzender des Verkehrsvereins meinte sogar: »Wenn das Haus steht, dann könnte es dem Mölleringhof glatt Konkurrenz machen.« Von Schubert, Holtkamp, Rosa Rosinski und Oberbürgermeister Eberhard David, der auch noch einmal dem Verkehrsverein für dessen Engagement für Bielefeld gedankt hatte, machten den symbolischen ersten Spatenstich. Von Schubert bezeichnete den Verkehrsverein als eine »große Bürgerinitiative« und er hob hervor, was ihm persönlich daran besonders gut gefalle: »Dass es immer außerhalb des Parteiengezänks stand.«
Bewirtet von der Gastronomenvereinigung »Die Fünf« zur Musik von »Quintessenz« waren zur Feier unter anderem der ehemalige Oberstadtdirektor Dr. Volker Hausmann und aus dem ersten Vorstand Prof. Helmut Steiner und Peter Wolf gekommen, zudem unter anderem Dr. Wolfgang Böllhoff, Stefan Genth (Einzelhandelsverband), Arminen-Präsident Hans-Hermann Schwick und Thomas Keitel (Hotel- und Gaststättenverband).

Artikel vom 26.09.2005