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Erste Adresse für die Schönheit

Firmengruppe Wolff eröffnet zum 100. Geburtstag ein neues Institut

Von Michael Diekmann, Carsten Borgmeier und Bernhard Pierel
Bielefeld (WB). 100 Prozent Familienunternehmen, 100 Prozent Bekenntnis zu Bielefeld, 100 Jahre Erfolge in Pharmazie und Kosmetik, mit Haut und Haaren. Begleitet von gesundem Selbstbewußtsein und außergewöhnlichen 12 Prozent Umsatzplus in einem rückläufigen Gesamtmarkt hat Eduard R. Dörrenberg den Anspruch der Unternehmensgruppe Dr. Wolff nachdrücklich unterstrichen, auch künftig die Trends selbst zu machen und die Branche aufmerken zu lassen: »Wir haben noch einige Knüller im Köcher.«

Verpackt in Edelstahl, Glas und eine elegante und ebenso funktionelle Architektur der Architekten Spornitz & Partner erleben die Gäste zum 100. Geburtstag des Bielefelder Familienunternehmens mit dem neuen Dr. Kurt Wolff-Institut gerade die Adresse, an der sich künftig die Fachwelt von Kosmetik, Haarpflege und Pharmazie zu Gedankenaustausch und Schulung treffen wird. Seit 1940, unterstreicht Dörrenberg, hat die Schulung in Deutschlands erfolgreichsten Familienbetrieb in Sachen Haut und Haar ungeahnte Dimensionen erreicht. Zwar ist die Zahl der Ausbildungsstätten seither von zehn auf zwei in Buch/Ammersee und neu in Bielefeld reduziert worden. Die Kompetenz wuchs aber stetig und verspricht neue Akzente.
Während die Zahl der Partnerfriseure von derzeit 15 000 durch Marktveränderungen weiter rückläufig sein wird, zählt Dörrenberg künftig verstärkt auf die Kosmetikerinnen. Zumeist selbstständige Solisten im Beruf, werden sie in Bielefeld auf Alcina eingeschworen. Die Investition von 2,5 Millionen Euro in den Neubau dokumentiert zugleich die Einführung eines neuen Schulungsystems und das Bekenntnis zum Standort Bielefeld. Dorthin werden vermehrt auch Dermatologen und Gynäkologen, Apotheker und Wissenschaftler kommen, deren Feld die Schwesterfirma Dr. August Wolff mit einer Vielzahl von erfolgreichen Produkten wie Linola bedient und ebenfalls wächst.
Urgroßvater Dr. August Wolff und dessen Sohn Kurt, Großvater des heutigen geschäftsführenden Gesellschafters Eduard Dörrenberg, haben mit ihren Entwicklungen den Grundstein dafür gelegt und die Richtung vorgegeben, dass dank Innovationskraft und ostwestfälischer Ausdauer im Konzert der Konzerne die pfiffige Wolff-Gruppe die erste Geige spielt. Dörrenberg: »Wir wachsen über innovative Produkte, nicht über alte Hüte.« Sprich: Die enge Verbindung der Bielefelder zu namhaften Uni-Wissenschaftlern und eine eigene Forschung & Entwicklung mit derzeit 50 Fachkräften stehen für den großen Erfolg, mit dem es Wolff vorbildlich gelingt, Wirkstoffe anwendungsoptimiert marktfähig zu machen. Obendrein widmet sich Wolff in der Medizin mit Dermatologie und Gynäkologie insbesondere Feldern, die von Branchenriesen oft vernachlässigt werden, unterstreicht das Management.
Bei den jüngsten Ergebnissen kommen Dörrenberg und sein Geschäftsführer-Kollege Carsten Heins ins Schwärmen: Der Glatzenrechner, Coffein-Shampoo und der Verkaufsschlager Shampoo-Liquid ließen den Alpecin-Umwachs um 25 Prozent klettern im ersten Halbjahr, die Kosmetik-Sparte mit 800 Produkten wuchs um fünf Prozent und den nächsten »Knüller« sieht Heins ab Oktober in den Regalen des Handels. Mit »Plantur 39« für Frauenhaar ab 40 sind sich die Bielefelder sicher, auch die Fragen bei hormonell bedingten Haarausfall der Weiblichkeit kompetent und wissenschaftlich beantworten zu können.
Ganz nebenbei ist es Eduard Dörrenberg aber auch aus ganz privater Sicht nicht bange um die Zukunft des Unternehmens. Der Enkel von Doris Wolff glänzt nicht nur mit 50 Prozent Eigenkapitalquote und ohne Bankverbindlichkeiten, sondern präsentiert mit Ehefrau Maike fast auf den Gründungstag genau mit Carlo August (3000 Gramm/51 Zentimeter) den jüngsten Urenkel: »Womit auch die Frage der fünften Generation auf einem guten Weg ist.«

Artikel vom 24.09.2005