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Eigentlich »untypische Art der Traditionspflege«

Rege Beteiligung am Ehemaligentreffen der Ratsgymnasiasten


Bielefeld (sas). Wenn die Ehemaligenvereinigung des Ratsgymnasiums zum Treffen lädt, kommen stets einige hundert Teilnehmer. Das war am vergangenen Wochenende nicht anders: Am Freitag trafen sich die Pennäler von einst in der geschmückten Turnhalle, am Samstag gab es dann einen kleinen Festakt in der Schulaula für die Jubilare, die vor einem Vierteljahrhundert, vor 40, 50, 60 oder sogar 65 Jahren am »Rats« ihr Abitur abgelegt haben.
»Diese Art der Traditionspflege ist eigentlich untypisch für eine deutsche Schule«, meint Hermann Schulze-Niehoff, Abi-Jahrgang 1962 und Vorsitzender der Ehemaligenvereinigung, der knapp 1500 Mitglieder angehören. Die Anhänglichkeit an die alte »Penne«, meint er, sei auch darauf zurückzuführen, dass man der Schule etwas verdanke: Erziehung und Wegweisung für das weitere Leben. Und die Gelegenheit zum Klönen, zum Austausch mit dem Banknachbarn von einst wird gerne genutzt. Seit 78 Jahren besteht die Vereinigung, seit der Nachkriegszeit sind die jährlichen Treffen eine feste Tradition.
Den Festakt in der Aula umrahmten Kantor Georg Gusia (St. Jodokus) und der Schulchor unter Leitung von Dr. Armin Kansteiner, Schulleiter Hans-Joachim Nolting informierte über das Ratsgymnasium heute: »Vieles wurde bewahrt, anderes modifiziert.«
So wird immer noch der Vorteil des frühen Lateinunterrichtes betont, zugleich aber von der Sexta an Englisch angeboten.
Erfreut war Nolting über eine Spende der GOI von 1955: Die Altsprachler erfüllten einen langgehegten Wunsch und schenkten der Schule eine große elektrisch betriebene Leinwand für das Selbstlernzentrum, das unter dem Dach entsteht.

Artikel vom 27.09.2005