Von Michael Schläger Bielefeld (WB). Das Theater Bielefeld soll in eine GmbH umgewandelt, das Theater am Alten Markt (TAM) als zweite Spielstätte möglichst von der Theaterstiftung übernommen werden. Auf diese Weise könnte das Theater wirtschaftlicher geführt werden. Das TAM bliebe dauerhaft erhalten.
Auf die neue Rechtsform und die Stiftungslösung haben sich die Verwaltungs- und die Fraktionsspitzen von CDU, SPD, Grünen und Bürgergemeinschaft in ihren vertraulichen Gesprächen über die Sanierung der Stadtfinanzen verständigt. Die Theater-GmbH soll aus der Stadtkasse jährlich einen Zuschuss bekommen. Allerdings würde dieser Zuschuss über mehrere Jahre festgeschrieben werden. Das Theater hätte Planungssicherheit. Der Etat würde vor Nachforderungen geschützt. In der Spielzeit 2004/2005 erwirtschaften die Bühnen, die derzeit als eigenbetriebsähnliche Einrichtung geführt werden, ein Minus von 16,4 Millionen Euro. Einig sind sich die Rathausspitzen darin, das Theater als Drei-Sparten-Haus mit Sprech-, Musik- und Tanztheater zu erhalten. Dazu beitragen könnte auch die Übertragung des Theaters am Alten Markt in die bereits bestehende Theaterstiftung. Dieser Schritt soll zunächst »geprüft« werden, gilt aber als wahrscheinlich. Zwar war von einer Schließung des Theaters am Alten Markt zuletzt nicht mehr die Rede, doch auf der Suche nach Lösungswegen aus der städtischen Finanzmisere war auch dies nicht ausgeschlossen worden. Durch die Einbringung in die Stiftung wäre der Bestand dauerhaft gesichert. Die Theaterstiftung war 2001 gegründet worden. Ihr Zweck: die Sanierung der 101 Jahre alten Spielstätte am Niederwall, die im kommenden Jahr abgeschlossen werden soll. Dafür sind 23 Millionen Euro erforderlich. Je fünf Millionen Euro brachten die Stadt, die Sparkasse und die Stadtwerke in die Stiftung ein. Der Rest muss aus Spenden und Fördermitteln finanziert werden. Die Theaterimmobilie wurde der Stiftung von der Stadt übertragen. Dies soll nun auch mit dem TAM geschehen. Mögliche bauliche Veränderungen am TAM könnten von der Stiftung vorgenommen werden. Im Rahmen eines Etatpakets sollen die Vorschläge im Oktober in den Rat eingebracht werden.Optik
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