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Europcar wird überprüft

VW droht beim neuen Geländewagen mit Portugal

Wolfsburg (Reuters). Europas größter Autobauer Volkswagen erwägt die beiden Töchter Gedas und Europcar an die Börse zu bringen oder zu verkaufen.

Der Aufsichtsrat habe den Vorstand ermächtigt, alle Optionen zu prüfen, teilte der Konzern in Wolfsburg mit. Noch gebe es keine eindeutige Tendenz. Mit dem Verkauf des Autovermieters Europcar würde Volkswagen dem Beispiel von Ford folgen, das seine Tochter Hertz kürzlich an eine Investorengruppe veräußerte.
Der europäische Marktführer Europcar International mit Sitz in Paris erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 1,2 Milliarden Euro und steigerte seinen Vorsteuergewinn dabei um 16 Prozent auf 84 Millionen Euro. Demgegenüber ist der IT-Dienstleister Gedas mit einem Umsatz von 570 Millionen Euro vergleichsweise klein. 2004 steigerte das in Berlin ansässige Unternehmen den Vorsteuergewinn um ein Viertel auf 13,7 Millionen Euro.
VW teilte mit, durch die Überprüfung der Optionen bei Gedas und Europcar ändere sich die Gewinnprognose nicht. Der Konzern erwarte weiterhin, dass sowohl der operative Gewinn als auch das Vorsteuerergebnis 2005 besser ausfallen werden als im Vorjahr. VW-Markenchef Wolfgang Bernhard will binnen drei Jahren allein bei der Verluste schreibenden Hauptmarke fünf Milliarden Euro einsparen. Konzernweit sollen die Kosten um zehn Milliarden sinken.
Die Gespräche mit dem Betriebsrat über den Bau des neuen Geländewagens sollen Montagnachmittag fortgesetzt werden. Vom Betriebsrat werden Zugeständnisse beim Lohn erwartet. Andernfalls soll das Modell ab 2007 nicht in Wolfsburg, sondern in Portugal vom Band laufen.

Artikel vom 24.09.2005