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Vom Tag der offenen
Tür zum Löscheinsatz

Besucher erlebten Bielefelds Feuerwehren hautnah

Bielefeld (hz). Die 820 freiwilligen Brandbekämpfer waren gestern gleich doppelt gefordert: Einerseits bei der Premiere des Tages der offenen Türen aller 30 Bielefelder Löschabteilungen, andererseits bei mehrenen Lösch- und Rettungseinsätzen.

»Doppelt im Einsatz« hieß die Aktion, die nach fast einem Jahr Dauer am Sonntag mit dem Tag der offenen Türen erfolgreich beendet worden ist. Seit November 2004 hatten Bielefelds freiwillige »Blauröcke« mit dieser breit angelegten Imagekampagne für sich geworben (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach) und auf ihr doppeltes Engagement in Beruf und Feuerwehr-Ehrenamt aufmerksam gemacht.
Adressaten der verschiedenen Veranstaltungen seien vor allem die Arbeitgeber gewesen, bekräftigten gestern noch einmal Feuerwehrchef Gerhard Wörmann, der Gesamtsprecher der Freiwilligen Wehr, Ulrich Rüter, und Brandinspektor Christian Schnülle von der Projektgruppe »Doppelt im Einsatz«. Denn nicht in jedem Betrieb sei es selbstverständlich, dass Brandbekämpfer im Alarmfall ihren Arbeitsplatz verlassen könnten, um zu löschen, zu retten oder zu helfen. Um so erfreulich sei, dass immer mehr hiesige Unternehmen den Einsatz der Helfer und Retter unterstützen würden. Wörmann: »22 Partner der Feuerwehr gibt es bereits - Anfang Dezember wird Oberbürgermeister Eberhard David sechs weitere Bielefelder Betriebe auszeichnen.«
Was es heißt, doppelt im Einsatz zu sein, das zeigten gestern beim Tag der offenen Türen in allen Gerätehäusern unter anderem die »Blauröcke« in Babenhausen. Im und rund um das Gerätehaus gab es neben Fahrzeugschau, Preisrätsel und Kinderschminken wichtige Brandschutztipps für Klein und Groß. Die Erwachsenen erfuhren, warum Rauchmelder im Haus Leben retten können, die Kinder ließen sich von der Feuerwehr-Puppenbühne begeistern.
Während es in Babenhausen bei einer Schauübung an der Bäckerei Thiele blieb - der elfjährige Niclas Gruhn wurde aus der »brennenden« Backstube gerettet -, eilten andere Brandbekämpfer vom Tag der offenen Tür weg zum Ernstfall. So war die Löschabteilung West gleich Sonntagvormittag an die Schloßhofstraße gerufen worden, wo brennender Strauchschnitt eine riesige Qualmwolke verursacht hatte. Die Löschabteilung Senne war gestern Mittag fast zwei Stunden lang bei einem Saunabrand am Nolkenweg gefordert (Bericht im hinteren Teil dieser Ausgabe). Und die Abteilungen Eckardtsheim und Brackwede wurden am Nachmittag zur Hilfeleistung an den Lobetalweg alarmiert - das unter einem Baumstamm eingeklemmte Kind stellte sich glücklicherweise als Fehleinsatz heraus.

Artikel vom 26.09.2005