Mitte-Deutschland-Verbindung wird ausgedünnt - Paderborn betroffen
Von Ernst-Wilhelm Pape Paderborn/Warburg (WB). Die Deutsche Bahn will die Mitte-Deutschland-Verbindung Düsseldorf - Weimar nicht komplett aufgeben. Die Zahl der Fernzüge soll aber - trotz zahlreicher Proteste von Ländern und Städten - von neun auf fünf reduziert werden.
Die vertraglichen Verpflichtungen mit den Ländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen würden bis Ende 2006 erfüllt, sagte Bahnsprecher Frank Gassen-Wendler am Freitag dieser Zeitung. Dies bedeute, dass auf der Mitte-Deutschland-Verbindung zunächst sechs Intercity-Züge (IC) zwischen Düsseldorf und Berlin sowie drei Intercity-Expresszüge (ICE) zwischen Düsseldorf und Dresden verkehrten. Haltepunkte in Ostwestfalen-Lippe sind Paderborn, Altenbeken und Warburg. Da die wirtschaftliche Situation aber unbefriedigend sei (nur 25 Prozent Auslastung), werde die Bahn von 2007 an nur noch ein nachfragegerechtes Angebot machen: Vier IC-Züge von Düsseldorf nach Berlin und ein ICE von Köln nach Dresden. Zusätzlich könne noch freitags und sonntags ein IC-Zug Düsseldorf - Eisenach/Binz angeboten werden. Durch das neue Angebot von 2007 an werde die Nachfrage abgedeckt und Direktverbindungen in die neuen Bundesländer geschaffen. Ferner gebe es weiterhin Umsteigeverbindungen in Kassel nach Frankfurt, Würzbug und München. Das neue Angebot gelte aber nur, wenn es auf der Mitte-Deutschland-Verbindung auf einzelnen Abschnitten keine schnellen Regionalexpress-Züge gebe. Würden die Länder Regionalexpress-Züge bestellen, ergebe sich eine neue Situation. Der Regionalverkehr hätte dann einen negativen Einfluss auf den Fernverkehr der Bahn. Auf der Mitte-Deutschland-Verbindung habe sich die Nachfrage trotz attraktiver Preisangebote kaum verbessert, sagte Gassen-Wendler. Auf anderen Verbindungen, wie Köln - Bielefeld - Berlin, sei die Zahl der Fahrgäste durch die Angebote um bis zu 40 Prozent gestiegen. Von Hamm an in Richtung neue Bundesländer seien die Züge lediglich mit 125 Reisenden besetzt. Obwohl die Länder NRW, Hessen und Thüringen die zentrale Verkehrsachse innerhalb Deutschlands noch bis Ende 2006 mit 13,4 Millionen Euro subventionierten, liege das Defizit im zweistelligen Millionenbereich.
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