Verbandsliga: TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck - TV Emsdetten II 46:22 (21:12)
Von Jörg Manthey Bielefeld (WB). Als verlustpunktfreier Spitzenreiter der Handball-Verbandsliga kam der TV Emsdetten II in die Jöllenbec-ker Realschulhalle - und wurde schwer gedemütigt auf die Heimreise geschickt. Beim gnadenlosen 46:22 (21:12)-Sieg glückte dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck schlichtweg alles. »Das war nicht normal. So einen Tag erlebst du nicht alle Tage. Aber es war eine verdammt starke Leistung, die wir heute genießen und feiern werden«, wusste Trainer Frank Brennecke das spielerische Feuerwerk seiner Mannen wohl einzuordnen.
Mit Ostwestfalen hatten die TVE-Werfer bislang gute Erfahrungen gemacht. Weder Gütersloh (36:32) noch Verl (42:30) konnten der Zweitligareserve das Wasser reichen. Und bis zum 6:5 (9.) vermochte die ungarische Handballschule - TVE-Coach Alpar Jegenyés ist ein früherer Budapester Weggefährte von Zsolt Homovics - die 97-er auch ein wenig zu ärgern. Mit einem weiten Pass leitete »Moppel« Lehmeier den ersten Zwischenspurt ein; »Otto« Vogelsangs artistische Einlage brachte das 8:5. Bei Volmers 12:5 (16.) war die Vorentscheidung längst gefallen. So etwas wie Spannung kam nicht mehr auf. Die aufmerksame Abwehr vor einem starken Lehmeier (14 Paraden) stellte die Weichen. Auch mit der 21:12-Pausenführung gab sich der gierige TuS 97 nicht zufrieden. Hinten wurde immer kompromissloser zugefasst, zunehmende Verzweiflung machte sich in TVE-Reihen breit. Die Gäste fanden keine Anspielstationen; eine Gegenstoßwelle nach der nächsten schwappte in Richtung Emsdettener Gehäuse. Von 28:15 (39.) preschten Nils Grothaus und Co. unter dem Gejohle der Kulisse bis auf 37:16 (51.) davon. In homöopathischen Dosen wechselte Frank Brennecke nun durch, ohne dass ein Bruch ins Spiel kam. Erst nahm Alexander Herholt den Platz im rechten Rückraum ein (30:16, 42.), dann machte der starke Ralf Bruelheide in der Rückraummitte Sven-Eric Husemann Platz (43., 31:16). Ab Minute 38 ging Markus Tiemann zwischen die Pfosten; wehrte u. a. einen Siebenmeter ab. Auch Christian Brenker (RL) und Alexander Vollmer trugen sich in die Torschützenliste ein. Diese Art der Demonstration von Stärke passte TuS 97-Chef Dr. Ulf-Peter Schroeder gut in den Kram. Die Mannschaft habe »ein Zeichen gesetzt, das Selbstvertrauen erzeugt«. Fazit: Wenn der TuS 97 es schafft, jeden Gegner so ernst zu nehmen wie am Samstag den TV Emsdetten II, dann darf der Aufstiegssekt getrost schon eingelagert werden. »Ich verspreche, dass wir uns nicht darauf ausruhen werden«, blickte Frank Brennecke in der Stunde des Triumphes sogleich nach vorn. Er weiß: Es ist noch ein langer, steiniger Weg bis in die Oberliga. Und hoffentlich lassen sich die vielen »Trainer« auf der Jürmker Tribüne nicht von diesem imposanten 46:22 blenden. TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann (ab 48.) - Grothaus (7), Brenker (4), A. Vollmer (1), Herholt (3), Schlüter (3), M. Volmer (4), Bruelheide (8), Vogelsang (9), Boekstiegel (6), Husemann (1).
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