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Weltbund gibt Impulse
für neue Aufgaben

Schwester Anke Frickmann in den Vorstand berufen

Von Elke Wemhöner
(Text und Foto)
Bethel (WB). In der Leitung einer Schwesternschaft hat Diakonisse Anke Frickmann (41) bereits Erfahrungen gesammelt. Die Anliegen der Sarepta-Schwesternschaft wird sie nun auch als Vorstandsmitglied in den DIAKONIA-Weltbund tragen können.

»Die Begegnung mit Schwestern und Brüdern gibt Mut und Hoffnung und vermittelt auch Impulse für zukünftige Aufgaben.« Schwester Anke Frickmann gerät ein wenig ins Schwärmen, wenn sie von der Weltkonferenz im britischen Durham berichtet. »Der Austausch bringt auch neuen Geist für die Arbeit vor Ort.« In der direkten Begegnung von Mensch zu Mensch gelinge dies hervorragend. Der Weltbund vereint Diakonische Gemeinschaften aus 36 Ländern und ist Mitglied im ökumenischen Rat der Kirche. Alle vier Jahre findet die Weltkonferenz mit 500 Teilnehmern statt. Der zwölfköpfige Vorstand ist für vier Jahre berufen.
Dass soziales Handeln verbunden mit geistlichen Inhalten vielen eine Sinn-Perspektive geben kann, zeigt hierzulande das steigende Interesse an der diakonischen Gemeinschaften - sei es als Diakonisse, also mit einem Amt in der Evangelischen Kirche, sei es als Diakonin oder Schwester. Auch die Sarepta-Schwesternschaft wächst. Im kommenden Jahr werden 14 Frauen aufgenommen. In heutiger Zeit steht verheirateten Frauen und selbst überzeugten katholischen Christinnen diese Gemeinschaft offen. Und: sie müssen keinen sozialen Beruf ausüben. Vor allem Frauen jenseits der 40 haben den Wunsch, sich neu zu orientieren. Das gemeinschaftliche Leben spreche viele an.
Anke Frickmann, gebürtig in Gevelsberg, hatte bereits zwei Jahre Berufspraxis als Kindergarten-Erzieherin hinter sich, als sie - parallel - die Ausbildung zur Krankenschwester und zur Diakonin der Kaiserswerther Schwesternschaft absolvierte. Sie ging aber nicht in die Pflege, sondern arbeitete in einem Haus für junge Mütter in Soest und übernahm dann die stellvertretende Internatsleitung einer Pflegevorschule in Iserlohn. Das Studium mit dem Abschluss Sozialarbeiterin lief ebenfalls parallel.
»Das Lernen und die Praxis-Arbeit hatten immer nebeneinander Platz. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben«, erzählt sie. Und so blieb es auch, als Anke Frickmann 1996 nach Bethel kam und vom Kaiserswerther Mutterhaus zum Mutterhaus Sarepta wechselte. Umgestaltung des Pflegevorschule in das Alice-Salomon-Haus, das betreutes Wohnen für junge Mütter bietet, Qualifizierung für Management-Aufgaben waren die nächsten Schritte ihres beruflichen Werdegangs. Seit 2000 ist sie Referentin in der Diakonissenschaftsleitung, erwarb das Diplom Diakonie-Wissenschaftlerin und ist nun leitende Schwester für das Zentrum der Schwesternschaft, das Haus der Stille.

Artikel vom 23.09.2005