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Galerie macht »Dampf aus China«

Huang Qingjun zeigt seine Eisenbahn-Fotografien erstmals in Europa

Sennestadt (mp). Eine hochwertige Fotoausstellung über China als letztes Dampflok-Paradies der Welt startet am Sonntag, 25. September, in der Sennestädter China Galerie. Oberbürgermeister Eberhard David hat zugesagt, die Vernissage in Anwesenheit des chinesischen Fotografen Huang Qingjun um 11.30 Uhr zu eröffnen.
Die Chinesin Fanny, eine Studentin der Universität Osnabrück, und Günther Ader von der Band »Dr. Lippenkraft« sollen das Publikum musikalisch ungewohnt auf das Thema »Dampfloks« einstimmen. Galerist Wolf R. Ross, dem es über seine guten Kontakte nach Fernost gelungen war, den vielfach ausgezeichneten, 34-jährigen Fotokünstler nach Bielefeld zu holen, sagt selbst zu den 60 großformatig ausgestellten Werken: »Was er hier zeigt, ist eine echte Pionierleistung. Der Junge hat zur richtigen Zeit erkannt, dass jetzt auch in China die Ära der alten Loks abgelaufen ist«, betont der 66-Jährige.
Aber noch fahren sie, vor allem vor Güterzügen durch den hohen Norden des Reiches, und das hielt der junge Chinese mit seiner Hasselblad-Mittelformatkamera sensibel auf Rollfilm fest. Alle Fotos hat er in seiner Heimat Peking digitalisieren lassen und in großen Schutzhüllen fertig mit nach Sennestadt gebracht. Dort sind sie bis zum 30. November zu bestaunen, jeweils Dienstag bis Freitag zwischen 17 und 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr.
Für Huang Qingjun ist es die erste Ausstellung in Europa. Ein Teil seiner Dampflok-Bilder war zuvor schon in Peking und Sydney/Australien einem größeren Publikum zugänglich. »Als Junge bin ich oft mit Dampfloks gefahren«, erzählt er. »Dann wurden es immer weniger. Das hat mich interessiert.« Seine Aufnahmen entstanden auf Reisen in einem Zeitraum von fünf Jahren. Umgerechnet brauchte er für die Herstellung jedes einzelnen Bildes im Durchschnitt einen ganzen Tag.

Artikel vom 23.09.2005