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Auto beim Servicemechaniker in guten Händen

Zweijährige Ausbildung für praktisch begabte Jugendliche -Êdanach Aufstieg zum Mechatroniker möglich

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Der Kfz-Mechaniker, inzwischen zum Mechatroniker weiterentwickelt, gehört nach wie vor zu den beliebtesten Ausbildungsberufen im Handwerk. Jetzt gibt es für eher praktisch begabte Jugendliche eine Alternative.

Der neu eingeführte Servicemechaniker lernt in seiner zweijährigen Ausbildungszeit, kleinere Schäden und Störungen an Autos zu beurteilen und wieder in Ordnung zu bringen. Er montiert Zubehör und führt Inspektionen und Standardreparaturen durch. Und wenn er sich bewährt, kann er nach erfolgreichem Abschluss in die Ausbildung zum Mechatroniker und dort sofort ins dritte Lehrjahr einsteigen. Die Lehrzeit als Servicemechaniker wird voll angerechnet.
Wer sich nicht sicher ist, ob er die schweren Mechatroniker-Prüfungen bestehen wird, sollte nach Ansicht von Helmut Brodowski, Ausbildungsberater der OWL-Handwerkskammer, auf jeden Fall mit der Ausbildung zum Servicemechaniker beginnen: »Da hat man doch bei Bestehen wenigstens ein Prüfungszeugnis schon mal in der Tasche.«
Nach Angaben Karl-Heinz Rethages, Ausbildungsleiter des Bielefelder Lkw- und Omnibus-Reparatur- und Rahmenrichtwerks, bevorzugen die meisten Jugendlichen eine Ausbildung in einer Pkw-Werkstatt. Dabei sei die Arbeit an Bussen und Lastwagen mindestens genauso interessant. Außerdem bekomme man noch leichter einen Ausbildungsplatz.
Rethages Chef ist seit Anfang 2005 Jörg Steinmeier. Er führt die 1924 gegründete freie Werkstatt mit 60 Mitarbeitern und elf Auszubildenden im Bielefelder Stadtteil Altenhagen in der vierten Generation. Ein historisches Motorrad der Marke »Tempo« im Eingangsbereich zum Betrieb zeigt an, wie das Unternehmen unter dem Urgroßvater seinen Anfang genommen hat: als Schmiede für Zwei- und Viertakt-Motorräder.
Später war Steinmeier Vertreter unter anderem für die Automarken DKW und Simca. Während des Zweiten Weltkriegs wurden hier Wehrmachtsfahrzeuge repariert. Nach 1945 übernahmen die Bielefelder die Vertretung für Krupp-Lkw. 1978 wurde die Omnibus-Instandsetzung aufgenommen. Das moderne Rahmenrichtwerk zieht heute nicht zuletzut viele Besitzer von Unfall-Lkw zu Steinmeier.

Artikel vom 24.09.2005