24.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zirkus-Magie
vom Kontinent
des Staunens

Heller präsentiert »Afrika, Afrika«

Von Amélie Fidric
Frankfurt/Main (dpa). Mit Zirkuskunst kennt sich André Heller aus: Der Multimedia-Künstler ist Miterfinder des legendären »Zirkus Roncalli« und machte mit »Begnadete Körper« chinesische Akrobaten in Europa bekannt. Jetzt hat der 58-Jährige sein neues Projekt vorgestellt.
Die Tanzgruppe von George Momboye aus der Elfenbeinküste im Projekt »Afrika, Afrika«.

Es ist ein afrikanischer Zirkus, der Tanz, Musik, Akrobatik und Artistik verbindet. Weltpremiere wird die Show »Afrika! Afrika!« am 14. Dezember in Frankfurt am Main feiern, der Vorverkauf beginnt heute. Etwa 120 afrikanische Künstler wirken beim »magischen Zirkusereignis vom Kontinent des Staunens« mit.
»Es gibt eine afrikanische Zirkuskultur, die niemand auf der Welt kennt«, erklärte Heller bei der Vorstellung des Projekts in Marrakesch. Dieses Afrika will er den Menschen in Europa zeigen. Den Zuschauern soll das Zirkustheater einen Eindruck der Vielfalt Afrikas vermitteln und den Geist, die Kultur und die Lebensfreude des Schwarzen Kontinents nahe bringen.
Die Künstler stammen aus unterschiedlichen Ländern. Viele kommen aus drei Zirkusschulen in Äthiopien, Guinea und Tansania; diese Schulen sind Kooperationspartner des Projektes. Vertreten sei »jede Form der Zirkuskunst im afrikanischen Sinne«. Choreograf für die Show ist der Tänzer Georges Momboye, der aus der Elfenbeinküste stammt und heute vorwiegend in Frankreich lebt.
Den Rahmen für das Zirkustheater bilden maurisch anmutende Zelte. Im Hauptzelt werden mehr als 2000 Zuschauer Platz finden, etwa so hoch wie ein neunstöckiges Haus werde es sein, der Boden wird mit Teppichen im Berberstil ausgelegt. »Wir werden eine Art von Zeltpalast bauen«, sagt Heller. In angrenzenden Zelten wird es unter anderem ein Café, eine Kunstausstellung und einen Souk (afrikanischer Markt) geben.
Das Projekt soll einen Beitrag zur Entwicklungshilfe leisten: Für jede verkaufte Eintrittskarte fließt ein Euro in einen Fonds, mit dem kulturelle Projekte in Afrika gefördert werden. Partner sind das Goethe-Institut und die UNESCO.
Die Show gastiert jeweils für mehrere Wochen in einer Stadt. Alle sechs Monate soll das Programm wechseln - auch um möglichst vielen Künstlern aus Afrika die Chance zu geben, ihr Können zu zeigen, sagt Heller. Nach Auftritten in Frankfurt kommen die Künstler dann im Februar nach Hamburg, dann München, Berlin und Düsseldorf. 2007 sind bereits Gastspiele in Wien, Stuttgart, Zürich, Basel, Köln und Hannover geplant. Wie lange das Spektakel reisen wird, hängt vom Erfolg ab. Heller: »Ich plane es so lange, wie es Menschen sehen wollen.«
www.afrika-afrika.com

Artikel vom 24.09.2005