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Jeder dritte Betrieb will auslagern

Unternehmer geben Reinigung und Buchhaltung an Experten ab

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Das Auslagern von Unternehmensbereichen kommt in Ostwestfalen in Mode. Jede dritte Firma plant in den nächsten fünf Jahren das sogenannte Outsourcing.

Diesen Schluss lässt die Befragung vom Juni durch das Bielefelder SOKO-Institut für Sozialforschung und Kommunikation im Auftrag der IHK zu. »Wir sind mitten im Strukturwandel und die Unternehmer fragen sich, was sie noch selber machen sollen«, fasste der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK, Harald Grefe, gestern zusammen.
Die Befragung von 303 Unternehmen ergab, dass 39 Prozent der Industrie- und 33 Prozent der Handelsbetriebe sowie 31 Prozent der Dienstleister Aufgaben ausgliedern wollen. Auch in den vergangenen fünf Jahren wurde von dem Instrument reichlich Gebrauch gemacht, so von fast 70 Prozent der Industriebetriebe. Demnach sind bereits viele Möglichkeiten ausgeschöpft worden. »Die Zufriedenheit mit Outsourcing ist mit 80 Prozent extrem hoch«, betonte Grefe.
Das Auslagern müsse »nicht unbedingt Personalabbau bedeuten«, ergänzte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, Thomas Niehoff. Bei der Erhebung hätten 76 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen erklärt, die Belegschaft sei unverändert hoch. Am häufigsten werden Reinigung und Wartung, Buchhaltung, EDV sowie Objektschutz an externe Dienstleister vergeben. Auch die Logistik, also der Weg des Produktes von der Fertigungshalle zum Kunden, wird an Experten übertragen. Die Firmen möchten durch Outsourcing Kosten sparen, Fachwissen sichern und außerdem den Rücken frei bekommen, um sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren. Von ihren Partnern erwarteten die Unternehmen hohe Qualität, Flexibilität und räumliche Nähe, erläuterte Grefe.

Artikel vom 23.09.2005