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Johnson verlor
den letzten Kampf

Ring-Tod nach einem chancenlosen Duell

Las Vegas (dpa). Das Berufsboxen hat erneut ein Todesopfer zu beklagen. Ex-Weltmeister Leavander Johnson (35) starb in Las Vegas an den Verletzungen aus dem verlorenen WM-Kampf gegen seinen Herausforderer Jesus Chavez.
Der Amerikaner hatte sich im Duell gegen den Mexikaner um den IBF-Titel im Leichtgewicht schwere Kopfverletzungen zugezogen. Johnson verlor nach dem Kampf in der Kabine das Bewusstsein und wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort kämpfte er vier Tage um sein Leben. Nachdem die Nieren versagten und sein Herz nicht mehr eigenständig pumpte, entschieden Familienmitglieder, die lebenserhaltenden Geräte abschalten zu lassen.
Leavander Johnson wurde von seinem Vater trainiert, der Bruder war der Manager. »Es gab keine Hinweise auf eine Besserung seines Zustands. Insofern traf die Familie eine sehr richtige Entscheidung«, sagte der behandelnde Arzt William Smith. Johnson sei friedlich eingeschlafen.
Der aus Atlantic City stammende Boxer war seit 16 Jahren Profi. Gut drei Monate nach seinem WM-Erfolg war das Gefecht gegen Chavez sein 41. Kampf. Bei seiner ersten Titelverteidigigung hatte Johnson keine Chance. 38 Sekunden nach Beginn der elften Runde brach der Ringrichter den Kampf ab, nachdem der Amerikaner zwei Dutzend Schläge widerstandslos einstecken musste. Die Gesamtstatistik wies 409 Treffer von Chavez aus, nur 148 von Johnson. Er war der fünfte Todesfall im Boxring allein in Las Vegas seit 1994.

Artikel vom 24.09.2005