23.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lemgo mag den
SC Magdeburg

Handball: TBV im Gerry-Weber-Stadion

Von Hans Peter Tipp
Halle (WB). Ein Tabellenvierter, der noch ungeschlagen ist, und ein Tabellenzweiter, der schon einmal verloren hat: Diese verquere Situation in der Frühphase der Handball-Bundesligasaison ändert nichts daran, dass das Aufeinandertreffen des TBV Lemgo mit dem SC Magdeburg am Samstag (Beginn: 15.04 Uhr) im Gerry-Weber-Stadion in Halle ein absoluter Höhepunkt ist.

Vielmehr passt es dazu, dass der Vierte gegen den Zweiten favorisiert ist. Denn vor dem Duell der Giganten spricht alles für die Lipper: die klare Heimbilanz gegen diesen Gast, die tadellose Statistik in der Tennisarena und der flüssigere Start in die Saison. »Wir wollen gewinnen«, sagt deshalb ein selbstbewusster TBV-Trainer Volker Mudrow, doch er weiß: »Das spricht sich leicht aus, ist aber schwierig umzusetzen.«
Mehr Sorgen macht sich derzeit sein Kollege Alfred Gislason. Der Isländer stolperte mit dem SCM bislang mehr schlecht als recht in die Saison, verlor überraschend in Wetzlar und quälte sich am Dienstag zu einem mäßigen 25:22 gegen das bisherige Überraschungsteam aus Kronau/Östringen. Auch Vorzeigehandballer Stefan Kretzschmar sucht noch seine Form, während Renato Vugrinec im Rückraum derzeit den stärksten Eindruck macht.
Während in Magdeburg noch nicht alles rund läuft, darf der TBV ganz zufrieden auf die ersten Saisonauftritte zurückblicken. Das Unentschieden von Hamburg ordnete Volker Zerbe gestern unter der Kategorie »kann passieren« ab. Spätfolgen erwartet er nicht. Und so sollen auch ohne Logi Geirsson und Markus Baur - beide frühestens nach der Supercup-Pause im Oktober wieder im Kader -Ê alle Lemgoer Serien halten: in dieser Saison ungeschlagen bleiben, in Halle immer gewinnen und Heimspiele gegen Magdeburg grundsätzlich nicht verlieren. Denn bislang senkte sich für die »Gladiatoren«, wie sie sich seit einiger Zeit nennen, der Daumen in und um Lippe herum stets nach unten. Acht Mal reiste der SCM an, acht Mal ging es ohne Sieg zurück in die Heimat.
Volker Zerbes Erinnerungen sind deshalb überwiegend positiv, allerdings weiß der 37-Jährige Rückraumriese auch: »Es waren immer schwierige Spiele, die nicht früh entschieden wurden. Da wusste man erst nach 60 Minuten, welche Mannschaft gewinnen wird.«
Was die Zuschauer auf ein großen Spektakel hoffen lässt, bedeutet für die Spieler Schwerstarbeit: Trainer Mudrow lässt deshalb heute noch einmal an Ort und Stelle üben. Aber schon gestern war er überzeugt: »Wir sind gefordert, aber wir sind auch bereit.«
7000 Eintrittskarten waren bis gestern verkauft. Wer an der Tageskasse nicht warten möchte, kann den Vorverkauf in allen WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen nutzen. Das Spielticket gilt drei Stunden vor und nach dem Spiel als Fahrkarte bei der NordWestBahn, der Eurobahn und allen Straßenbahnen in Bielefeld.

Artikel vom 23.09.2005