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Kampf gegen »Wildparker«

Burghof und Park werden als kostenlose Stellplätze genutzt


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Für manch' einen ist der Rathausplatz ein adäquater und dazu noch kostenloser Abstellplatz fürs Auto, andere parken den fahrbaren Untersatz im Hof der Sparrenburg oder stellen den PKW im Ravensberger Park, gern auf der so genannten Multifunktionsfläche, ab. Während Verkehrsdirektor Hans-Rudolf Holtkamp mit Sparrenburg-Besuchern mitfühlen kann, die im Burghof speisen oder Kaffee trinken möchten oder einfach nur die Aussicht genießen wollen und sich dabei mitunter wie auf einem Großparkplatz fühlen, zeichnet sich für den Ravensberger Park eine Lösung ab.
Die so genannte Koordinierungsgruppe Ravensberger Park hat 37 Anregungen zur Verbesserung der Verhältnisse in der Anlage zwischen Heeper und Bleichstraße zusammengetragen. Längst nicht alle betreffen das Thema »Wildes Parken«. Dennoch sei das Autoabstellen, so Uwe Scheele, Referent von Kultur-Dezernent Rainer Ludwig und »nebenbei« Park-Manager, eines der drängendsten Probleme. Verbotsschilder werden ignoriert, Sperrpfosten, die zum Beispiel für eine Lieferfahrt aufgeschlossen wurden, nicht wieder aufgestellt. Bevor das »Kino im Park« im Spätherbst in der Alten Tischlerei eröffnet wird, die Situation sich dadurch verschärft, sollen Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört eine automatisch schließende Schrankenanlage mit Kartenleser bzw. der Möglichkeit für Berechtigte, eine Code-Nummer einzugeben, an der Einfahrt Bleichstraße (Museum Huelsmann). Scheele betont: »Weder Sperrpfosten noch Tor haben sich dort bewährt - Verbotsschilder erst recht nicht.« Zudem soll der Zugang vom Parkhaus Hermann-Delius-Straße in den Ravensberger Park baulich besser gestaltet, die Treppenhäuser im Inneren renoviert werden, eine hellere Beleuchtung der Wege installiert werden. Hemmschuh, so Scheele, sei die Finanzierung. Er ist überzeugt davon, dass es Möglichkeiten gibt. So arbeite der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB) an einem Vorschlag, wie die Kosten für Schranke, Renovierung und Beleuchtung über die Mieten der Parknutzer (Museen, Volkshochschule, Arbeit und Leben) refinanziert werden könnten. Das widerrechtliche Parken im Park sei seit Jahren ein Problem, sagt Scheele. Immerhin gebe es kleine Fortschritte: »Das Forum zwischen Historischem Museum und Ravensberger Spinnerei bleibt zurzeit weitgehend frei von abgestellten Autos.« Er weiß aber auch: »Auch auf den Plätzen, auf denen eigentlich nur Menschen mit Behinderung ihr Auto parken dürfen, stehen Fahrzeuge ohne Berechtigung.«
Gegen die »Hof-Parker« auf der Sparrenburg, die zudem erhebliche Mauerschäden aufweist, weiß Hans-Rudolf Holtkamp keine Lösung: »Ich setze auf das Einsehen der Autofahrer - schließlich gibt es reichlich legale Stellplätze.«

Artikel vom 22.09.2005