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Ausbildungskurs
für Hospizarbeit

Informationsabend in Sennestadt

Brackwede (oh). Eine Begleitung von Menschen am Ende ihres Lebens sowie die ihrer Angehörigen und Freunde - sie fehlte in der Diakoniearbeit im Bielefelder Süden. Das hatte sich bei Gesprächen vor etwa zwei Jahren als vordringliches Anliegen herausgestellt.

Inzwischen ist das anders geworden. Denn: Der Diakonie Verband Brackwede hat, gemeinsam mit dem Stiftungsbereich Altenhilfe Bethel, reagiert. Im Herbst des vergangenen Jahres startete in Brackwede mit 15 Teilnehmern ein erster Kursus für Mitarbeiter in der Hospizarbeit. Elf von ihnen sind nach einem Jahr mit annähernd 100 Ausbildungsstunden immer noch dabei. Bei einem Festgottesdienst am 1. Advent (27. November) in der Ev. Kirche Ummeln sollen sie offiziell in ihr Ehrenamt eingeführt werden.
»Wir sind die Ausbildung für die Hospizarbeit zielgerichtet angegangen«, sagt die Eckardtsheimer Pfarrerin Nicole Frommann, die gemeinsam mit Adelheid Rieffel den Kursus leitet. Damit, und mit der hohen Motivation der Kursteilnehmer für ihr Ehrenamt sei die große Zahl derer zu begründen, die bis zum Ende durchgehalten haben und künftig Sterbende sowohl zu Hause als auch in Altenheimen begleiten wollen.
Und weil der Bedarf an Hospizarbeit so groß ist, es für die Betroffenen und vor allem auch für Angehörige und Freunde kaum Unterstützung und Hilfestellungen gibt, findet am Donnerstag, 29. September, um 18.30 Uhr im Sennestädter Ernst-Barlach-Haus, Rheinallee 45a, ein Informationstreffen statt.
Ziel ist es, dem Randthema Sterbebegleitung mehr Gehör zu verschaffen und weitere Ehrenamtliche für die Hospizarbeit zu gewinnen. Informationen gibt es außerdem bei Jörg Patzwald vom Diakonie Verband Brackwede im Begegnungs- und Servicezentrum für ältere Menschen, Auf der Schanze 3, unter der Rufnummer 0521/55756617.
Zur besseren Koordination haben sich die verschiedenen Einrichtungen und Gemeinden inzwischen zu einer Arbeitsgemeinschaft - der »Hospizarbeit im Bielefelder Süden« zusammengeschlossen. Ihr gehören der Diakonie Verband Brackwede, der Stiftungsbereich Altenhilfe der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, die Ev. Zionsgemeinde (Schillingshofsiedlung) sowie engagierte Einzelpersonen an. Koordiniert wird die Arbeit von Diakon Patzwald. Er ist gleichzeitig auch der Ansprechpartner für die Hospiz-Mitarbeiter.
Durch den Zusammenschluss soll die inhaltliche Arbeit und der Einsatz der Sterbebegleitung so durchlässig wie möglich koordiniert werden. »Hospizarbeit im Bielefelder Süden soll sich weniger an institutionellen Interessen orientieren«, erklärt Pfarrer Berthold Schneider vom Verband Brackwede, »als daran, den Menschen in diesem Bereich ein möglichst gutes, verlässliches und vernetztes Angebot zu machen.

Artikel vom 22.09.2005