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Risikotraining in
scharfen Kurven
und mit 6,5 PS

Kartbahn-Frühstück für Unternehmer

Von Markus Poch
(Text und Fotos)
Quelle (WB). In der eigenen Veranstaltungsreihe »Frühstück für junge Unternehmer« hatte sich die Volksbank Brackwede gestern wieder etwas Besonderes einfallen lassen: Vorstandsvorsitzender Reinhard Eikel empfing seine Gäste, 40 wissens- und imbisshungrige Geschäftsleute, auf der Queller Kartbahn »B 68« zu einem Vortrag über »Risikomanagement«.

Natürlich waren die Teilnehmer aus dem gesamten Bielefelder Süden und Schloß Holte-Stuenbrock schon ganz heiß auf das in den Vormittag integrierte Kartrennen, doch zunächst mussten alle ihre Ohren spitzen:
»Risiko, meine Damen und Herren, ist die kalkulierte Prognose eines möglichen Schadens bzw. Verlustes im negativen Fall - hier spricht man von Gefahr - oder eines möglichen Nutzens bzw. Gewinns im positiven Fall - der Chance. Dieses Risiko kann man jedoch mit entsprechenden Methoden managen«, erklärte Eikel. »Unternehmertum bedeutet Risiko und Chance zugleich. So können gerade operative Risiken unverhofft zu nachhaltigen Schäden führen«, führte Eikel weiter aus. »Operative Risiken zu erkennen, ist deshalb der erste, wichtige Schritt im Zuge eines umfassenden Risikomanagement-Prozesses. Diese dann zu bewerten und hierfür Lösungen zu finden, ist der zweite. Hierbei wollen wir Ihnen mit der heutigen Veranstaltung Hilfestellung bieten.«
Besagte Hilfestellung kam von Walter Dedering, dem Leiter Firmenkundenbetreuung bei der R+V-Versicherung, Filialdirektion Bielefeld. Am Beispiel aktueller Statistiken zu Unternehmensinsolvenzen und Forderungsausfällen in Deutschland sprach er über soziale, technische, operationelle, finanzielle und externe Risiken sowie deren Erkennung, Vermeidung, Minderung, Abwälzung, Selbsttragung und Übertragung auf andere. Und sicherlich wäre er ein Risiko eingegangen, wenn seine Ansprache die 45-Minuten-Grenze überschritten hätte, denn seine Zuhörer wollten nun endlich frühstücken und/oder aufs Gaspedal treten.
Eingeteilt in vier Gruppen, mussten sie zunächst einen zehnminütigen Trainingslauf mit den 6,5-PS-starken Karts absolvieren. Die Zeiten wurden für das »Qualifying« gewertet, das heißt: Sie ergaben die Startpositionen beim nachfolgenden, achtminütigen Rennen. Pro Gruppe kamen jeweils die beiden Schnellsten in den Endlauf. Und den gewann nach einem packenden Finale Frank Beiderbeck von der gleichnamigen Gärtnerei vor Maximilian Braune von der Twistel GmbH & Co KG und Thomas Dank von K+T Automobile. Die drei Bestplatzierten ergatterten je ein Mini-Kart als kleine Trophäe für ihren Schreibtisch.
Schweißgebadet und übers ganze Gesicht strahlend setzte auch Frank Twelker den Sturzhelm ab. Der 39-jährige Geschäftsführer der Firma Kleen Dichtungstechnik aus Steinhagen hatte zwar mit dem Ausgang des Rennens nicht viel zu tun, nahm aber trotzdem wichtige Erfahrungen mit nach Hause. »Bei meinen 1,90 Metern und 120 Kilogramm kam mein kleines Kart nicht so richtig spritzig aus den Kurven«, stellte er fest. »Riesig Spaß gemacht hat es trotzdem. Man fährt ja fast immer mit Vollgas. Da musste ich mich anschließend, als ich wieder in mein eigenes Auto stieg, ganz schön bremsen...«
Das gestrige Treffen auf der Queller Kartbahn war bereits die vierte Veranstaltung der Volksbank-Reihe »Frühstück für junge Unternehmer«. Den Auftakt hatte vor eineinhalb Jahren die Motivationstrainerin Christine Lassen gemacht. Sie sprach über »Carpe diem - heute ist mein bester Tag«. Es folgten die heimische Bundestagsabgeordnete Lena Strothmann mit einem Referat über den »Standort Deutschland« und der Fußball-Bundesliga-Schiedsrichter Dr. Markus Merk mit seinen besten Empfehlungen für »sichere Entscheidungen«.

Artikel vom 22.09.2005