22.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Film »Sophie Scholl«
geht ins Oscar-Rennen

Trophäenverleihung im kommenden März

Der »Bär« ist da. Nun ein Oscar für Julia Jentsch?

München (dpa). Das Kinodrama »Sophie Scholl - Die letzten Tage« über die NS-Widerstandskämpferin ist der deutsche Kandidat für den nächsten Oscar-Wettbewerb. Der preisgekrönte Film von Marc Rothemund werde in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film eingereicht, teilte German Films, die Auslandsvertretung der deutschen Filmbranche, gestern in München mit.
Damit geht nach dem Hitler-Film »Der Untergang« im vergangenen Jahr wieder eine Produktion über die deutsche Nazi-Vergangenheit ins Rennen um den begehrtesten Filmpreis der Welt. Die Oscars werden am 5. März 2006 in Hollywood vergeben.
»Sophie Scholl« erzählt von den letzten Tagen der Münchener Studentin, die sich wie ihr Bruder Hans Scholl nicht mit dem Unrecht der Nazis abfinden wollte und in beispielloser Zivilcourage dem Märtyrertod entgegenging. Die Mitglieder der Widerstandsgruppe »Weiße Rose« verteilten Flugblätter, wurden am 18. Februar 1943 verhaftet, verhört und vier Tage später grausam hingerichtet.
Der Film erhielt bei der Berlinale zwei Silberne Bären für die beste Regie und für die beste Hauptdarstellerin (Julia Jentsch). In Deutschland sahen 1,2 Millionen Besucher das Werk.
»Sophie Scholl« sei ein Film von großer emotionaler Dichte, getragen von herausragenden schauspielerischen Leistungen, begründete die von German Films berufene unabhängige Fachjury ihre Entscheidung. Seine Bedeutung liege in der zeitlosen Thematik des selbstlosen Widerstands gegen jede Form von Unterdrückung.

Artikel vom 22.09.2005