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Die Stadt will auch das Anker-Gebäude an der Ravensberger Straße verkaufen.

Stadt will Kreishaus verkaufen

Auch Anker-Gebäude von Oktober an im Angebot - Technisches Rathaus als Ersatz

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Bei der Stadt Bielefeld gehen die Planungen für ein neues »Technisches Rathaus« jetzt in die konkrete Phase. Bereits im Oktober sollen das ehemalige Kreishaus an der August-Bebel-Straße und das Anker-Gebäude an der Ravensberger Straße zum Kauf angeboten werden.

Eine Findungskommission soll einen Vorschlag unterbreiten, welches Konzept für ein neues städtisches Verwaltungsgebäude umgesetzt wird. Kaufinteressenten für das ehemalige Kreishaus und das Ankergebäude sollen konkrete Pläne vorlegen, wie sie die Gebäude künftig nutzen wollen.
Im Kreishaus, das die Bauverwaltung beherbergt, müsste die 50er-Jahre-Architektur erhalten bleiben. Das Ankergebäude, in dem unter anderem Umwelt- und Schulamt untergebracht sind, gilt als »verbaut«. Nach den Vorstellungen der Verwaltung sollen Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek dort verbleiben. Das dort ebenfalls ansässige »Zentrum Bielefelder Puppenspiele« müsste sich voraussichtlich eine neue Spielstätte suchen.
Nach wie vor sind drei Standorte für ein neues Technisches Rathaus im Gespräch: Stadtwerke und Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (BGW) wollen auf dem ehemaligen Droop-&-Rein-Gelände ein Verwaltungsgebäude errichten, in das die Stadt als Hauptnutzer einziehen könnte. Die Architekten Joachim Oehme und Kai Brüchner-Hüttemann stellten im Juni ihr Konzept für ein Kongress- und Dienstleistungszentrum am Hauptbahnhof vor. Auch sie rechnen auf die Stadt als Hauptnutzer eines geplanten Bürogebäudes und wollen darüber hinaus die Stadthalle um eine Ausstellungshalle erweitern, ein Vier-Sterne-Hotel errichten. Auf dem Grundstück des früheren Kesselbrink-Bades könnte ebenfalls ein Verwaltungsgebäude entstehen. Dort plant ein Investor aber auch ein Seniorenzentrum.
Nach den Plänen der Bauverwaltung soll eine Findungskommission die Planungskonzepte bewerten. Sie soll zusammengesetzt sein aus Vertretern der Politik, der Verwaltung, des Personalrates und des Beirates für Stadtgestaltung. Die Stadt will detailliert darlegen, welchen Raumbedarf sie hat und welche Erwartungen sie an ein »Technisches Rathaus«, in das sie als Dauermieter einziehen würde, knüpft. Umgekehrt erwartet sie von den Investoren konkrete Angaben zur Wirtschaftlichkeit der Objekte. In der kommenden Woche soll im Hauptausschuss des Rates der Fahrplan für das weitere Vorgehen beschlossen werden.

Artikel vom 22.09.2005