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Ermittlungen gegen Bürgermeister

Verdacht der Untreue in Altenbeken: Verfahren selbst beantragt

Von Karl Pickhardt
Altenbeken (WB). Bürgermeister Hans Jürgen Wessels (SPD) hat in Altenbeken (Kreis Paderborn) gegen sich selbst ein Ermittlungsverfahren beantragt, um angebliche Untreue-Vorwürfe auszuräumen. Der 48-Jährige sieht sich in einer brodelnden Gerüchteküche einer Verleumdungskampagne ausgesetzt.
Bürgermeister Wessels sieht sich Verleumdungen ausgesetzt.

In einem Brief an den Paderborner Landrat Manfred Müller beklagt sich Wessels darüber, dass gegen ihn und seine Lebensgefährtin Marion Renner (38) »persönlich verletzende Gerüchte verbreitet werden«. So werde ihm vorgehalten, dass seine Lebensgefährtin die Beförderung von einer Sachbearbeiterin im Sozialamt zur Amtsleiterin (Wirtschaftsförderung und Tourismus) im Altenbekener Rathaus der Beziehung zum Bürgermeister verdanke. Die CDU-Fraktion hatte in der jüngsten Gemeinderatssitzung zudem kritisch hinterfragt, warum der Bürgermeister ein Kinderbuch (»Paulas Traum«) seiner Lebensgefährtin und Rathaus-Mitarbeiterin Marion Renner mit 16 000 Euro aus Steuergeldern finanziert habe. Das Buch verkauft sich bisher eher schleppend.
Wessels wertet die CDU-Angriffe als Versuch, ihn dem Verdacht der Untreue und beamtenrechtlicher Dienstverletzungen auszusetzen. Deshalb möchte Wessels, der seit 1999 Bürgermeister in der 10 000-Einwohner-Gemeinde in der Egge ist, mit einem selbst beantragten Ermittlungsverfahren alle Vorwürfe ausgeräumt wissen. Wessels im Schreiben an den Landrat: »Ich gehe davon aus, dass die Absurdität der dargestellten Vorwürfe im Rahmen der Ermittlungen festgestellt werden kann«.

Artikel vom 22.09.2005