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Samsung schließt Bildröhrenwerk

750 Jobs weg - Nur Flachbildschirme gefragt


Berlin (Reuters). Die deutsche Tochter des koreanischen Technologiekonzerns Samsung will die Produktion von Fernseh-Bildröhren in Berlin zum Jahresende schließen. Betroffen seien 750 der 800 Arbeitsplätze, teilte die Samsung SDI Germany GmbH gestern in Berlin mit. Erhalten blieben dort nur Service und Vertrieb sowie das europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum.
Den Ausschlag für die Schließung habe der Absatzeinbruch von klassischen Fernsehgeräten in Europa gegeben. »Die Internationale Funkausstellung hat es nochmals überdeutlich gezeigt: Der Markt für Fernsehgeräte mit klassischen Bildröhren bricht schlichtweg ein«, sagte der Geschäftsführer des Berliner Samsung-Werkes, Helmut Meinke. Zwar nehme der Verkauf von Fernsehgeräten weiter zu, erläuterte Samsung-SDI-Chef Dong-Sik Kim. Jedoch fragten die Kunden fast nur noch Flachbildschirme nach.
Die Importschwemme von Bildröhren aus Billiglohnländern wie China oder Indien habe in den vergangenen Jahren in Europa überdies zu Überkapazitäten und »einer dramatischen Reduzierung der Marktpreise für Bildröhren« geführt.
Mit dem Betriebsrat werde nun über einen Sozialplan für die Beschäftigten verhandelt.
Samsung SDI Germany entstand 1993 nach der Übernahme der im Ostteil von Berlin gelegenen und von der Insolvenz bedrohten WF - Werk für Fernsehelektronik GmbH.

Artikel vom 22.09.2005