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Vielen Rentnern geht's
gut wie nie zuvor

Als Wähler für Misere mitverantwortlich


Zur Rentendiskussion:
Immer wieder beklagen sich ältere Mitbürger über Eingriffe in das Rentensystem. Doch Fehleinschätzungen, die wiederholt werden, machen diese nicht richtiger. Hier die Sicht eines 36-jährigen berufstätigen Familienvaters, der davon ausgehen muss bis zum 70. Lebensjahr zu arbeiten:
Fakt ist, dass es dem größten Teil der heutigen Bezieher von Renten und Pensionen immer noch so gut geht wie keiner älteren Generation zuvor. Tatsache ist weiterhin, dass diejenigen Rentner und Pensionäre, die sich jetzt beklagen, die Rentenmisere mit zu verantworten haben, und zwar als Wähler-Volk, als oberster Souverän des Staates. Dazu gehörten: die Einführung eines umlagefinanzierten Rentensystems unter Kanzler Konrad Adenauer; der Missbrauch von Geldern aus der Rentenversicherung für versicherungsfremde Leistungen; das Versäumnis, rechtzeitig auf eine kapitalgedeckte Rentenversicherung umzuschwenken und vieles mehr.
Verantwortlich hierfür sind nicht nur die Politiker, sondern gerade auch die Wähler, die in den letzten 30 Jahren über ihre Verhältnisse gelebt haben - zu Lasten späterer Generationen. Dies aber will gerade die Generation nicht einsehen, die davon profitierte.
Wie viele Kinder (= Rentenzahler) sind denn durch sie verhindert, das heißt: nicht geboren worden? Wurde der Generationenvertrag von den heutigen Senioren nicht in Wahrheit sogar einseitig gekündigt? Es ist zu einfach, den Jüngeren Egoismus vorzuwerfen und mangelnde Achtung vor der Leistung des Wiederaufbaus - oder man schiebt die Verantwortung für Fehlentwicklungen auf die ach so bösen Politiker. . . 
Diejenigen Senioren und Politiker, die heute grundlegende Reformen verhindern, spielen mit dem Feuer. Sie haben die Entwicklung jahrzehntelang verantwortet: Politiker als willfähige Handlanger der Wähler - die jetzige Rentnergeneration aber als oberster Souverän und Besitzstandswahrer.
DIETRICH BALTEN33803 Steinhagen

Artikel vom 13.10.2005