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Lehrer müssen Autorität ausüben

Unwillige und Störer empfindlich bestrafen

Lehrer und Schüler haben das Recht, ungestört zu lehren und zu lernen, meint dieser Leser.

Zum Verfall der Autorität in Politik und Gesellschaft äußert sich ein Leser aus Herford:
Zur Erinnerung - vor etwa 25 Jahren schrie man genüsslich: »Aufmüpfigen Schülern stehen bängliche Pauker gegenüber, ihrer falschen Amtsautorität entkleidet.« Heute nun müsste die Amtsautorität dringlich zurückgegeben werden, gerade auch an Lehrer, Rektoren und Schulräte, die dieser Auszeichnung würdig sind. Quotenbesetzung und Parteienbesetzung der Ämter sollte es dafür nicht mehr geben.
Denn wie früher müssen wir wieder den Schutz der Kinder übernehmen, die der Schule anvertraut wurden. Schlägertypen, Erpresser und Rauschgifthändler dürfen nicht ungehindert und ungestraft ihr Unwesen treiben. Niemand will »Prügelpädagogen«, aber der Lehrer muss wieder das Recht erhalten, Schüler energisch zur Ordnung zu rufen und gegebenenfalls gezielt zu bestrafen.
Ungestörte Wissensvermittlung muss wieder das Ziel der Schule werden. Der Lehrer hat für die Mehrheit der lernwilligen Schüler einzutreten und nicht für eine kleine Minderheit von Störern - aus welchen Gründen auch immer solche Störungen auftreten.
Zu oft vergessen oder (bewusst) verdrängt: Die Hauptarbeit der Erziehung liegt bei den Eltern. Die Schule ist in erster Linie Bildungsstätte. Wenn der Lehrer zusätzlich zur Wissensvermittlung auch noch erziehen muss, dürfen die Eltern ihn dabei nicht behindern. Eltern, deren Kinder durch Störungen oder Aggressivität Mitschüler schädigen, müssen nachdrücklich in die Pflicht genommen werden.
Die Schüler sollten auch nicht mehr als erstes erfahren, was der Lehrer nicht darf, sondern was sie nicht dürfen. Dafür gab es vor der Zeit permanenter »Schulstörungen« Klassenordnungen oder Schulordnungen. Der gute Wille, sich anständig zu verhalten, ist wahrlich kein »Duckmäusertum«!
Schüler wollen und sollen auch wieder stolz sein auf ein gutes Zeugnis - aber nicht darauf, der schlimmste Rabauke der Schule zu sein oder die unordentlichsten Lumpen zu tragen. . . 
Der bekannte Verhaltensforscher Konrad Lorenz schreibt dazu: »Die Gegnerschaft der Jungen gegenüber den Alten drückt sich in der Kleidung aus. Denn junge Leute ziehen sich gar nicht so an, wie es ihnen gefällt, sondern ganz bewusst so, dass es die Älteren ärgert.« Geben wir den Jungen Menschen die Chance, uns Älteren wieder öfter Freude zu bereiten!
WOLFGANG HEINRICH
32052 Herford

Artikel vom 23.09.2005