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China ärgert Frommholz

Polstermöbelhersteller kämpfen gegen Dumpingpreise


Von Bernhard Hertlein
Spenge (WB). Frommholz baut Polstermöbel mit Gefühl. Emotion heißt das neue Programm, das auf der derzeitigen Hausmesse erstmals den Einkäufern vorgestellt wird. Mit »Cottage« erhöht Frommholz außerdem sein Angebot an Möbeln im modernen Landhausstil.
Erstmals zeigt Frommholz seine Polstermöbel nicht in den M.O.W.-Hallen in Bad Salzuflen, sondern im eigenen Showroom am Firmensitz in Spenge. »Für die Kunden hat das den Vorteil, dass sie nebenbei auch unsere gläserne Produktion besichtigen können«, sagt Gero-Walter Frommholz, der das Unternehmen inzwischen gemeinsam mit seinem Vater in sechster Generation führt.
Das erste Halbjahr verlief nach Angaben des Vaters Dirk-Walter Frommholz auf Marktniveau und damit nicht zufrieden stellend. Chinesische Billig-Polstermöbel beeinflussten die gesamte Branche. Aus der Sicht von Frommholz operieren die fernöstlichen Hersteller mit Dumping-Angeboten: »Für das Geld, das dort eine ganze Garnitur kostet, kann ich nicht mal das Leder einkaufen.« Die Branche dringe deshalb bei der Europäischen Union auf ein Anti-Dumpingverfahren.
»Emotion«, das neue Programm für moderne Frommholz-Polstermöbel, lässt den Kunden besonders viele Möglichkeiten, sich seine Garnitur individuell zusammenzustellen. Armlehnen, Sitztiefen und die Festigkeit der Sitzkissen sind individuell wählbar. Bei den Stoffen und Dessins geht die Tendenz zu »mutigeren« Blumen- und Streifen-Mustern. Der Anteil von Leder steigt. Der Clou beim »Trend«-Sofa, das Teil des neuen Emotion-Programms ist: Aus der Armlehne gleitet durch leichten Druck ein Auszug, in dem eine Flasche Wein und Gläser untergebracht werden können.
Außer auf Emotion setzt Frommholz auch das neue »Cottage«-Programm. Für die Polstermöbel im Landhausstil, derzeit mit 15 Prozent am Umsatz beteiligt, erwartet Dirk-Walter Frommholz eine steigende Nachfrage.
Das Gleiche gilt insgesamt für den Export. Ein Fünftel der Produktion geht bereits ins Ausland. Im ersten Halbjahr 2005 stieg vor allem die Nachfrage aus Russland, während der holländische Möbelmarkt auf den Spuren Deutschlands einen deutlichen Rückschlag erlitten hat.

Artikel vom 23.09.2005