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Häcker investiert 40 Millionen
und schafft neue Arbeitsplätze

Küchenhersteller baut in Rödinghausen dritte Produktionsstätte

Von Bernhard Hertlein
Rödinghausen (WB). Landhaus oder cooler Minimalismus, gedrechselt oder gelackt, dezentes Magnolienweiß, knalliges Karmesinrot oder ein elegantes Grau: Der Küchenhersteller Häcker setzt bei den Neuheiten zur aktuellen Hausmesse auf Vielfalt. Das Konzept geht auf.

Derzeit investiert das Unternehmen am Stammsitz in Rödinghausen bei Bünde 35 bis 40 Millionen Euro in den Bau einer dritten Produktionsstätte. Das 50000 Quadratmeter große Werk soll in der zweiten Jahreshälfte 2006 in Betrieb genommen werden.
Der Umsatz, 2004 bei 193 Millionen Euro, wird in diesem Jahr erstmals die 200 Millionen-Grenze überschreiten - und das, obwohl auch bei Häcker das Inlandsgeschäft stagniert. Das Wachstum kommt vor allem aus dem Exportgeschäft. Die Quote liegt nach Angaben von Geschäftsführer Axel Stallmann schon jetzt bei für die Branche sehr hohen 40 Prozent.
Gegen den Branchentrend baut Häcker kein Personal ab, sondern stockt sogar die Belegschaft deutlich auf. Seit Jahresbeginn stieg die Zahl der Beschäftigten um 50 auf 630. Weitere 70 kommen Stallmann zufolge bis zum kommenden Frühjahr hinzu. Häcker gehört zu den wenigen Küchenherstellern, die noch einen eigenen Fuhrpark unterhalten. Stallmann: »Er ist eine Ursache für die sehr niedrige Reklamationsquote.«
Vielfalt spiegelt sich bei Häcker in der Zahl von vier Küchenprogrammen. »Classic« zielt vor allem auf preisbewusste Käufer. Funktional und trendig ist »Activ 130«, anspruchsvoll »Systemat«. Die moderne Spitze findet sich in dem Programm »Edition«. Häcker ist nach Angaben Stallmanns Marktführer im oberen Drittel des Küchenmarkts.
Das »Classic«-Programm wurde zur Hausmesse um zwei repräsentative Landhaus-Küchen erweitert. Auffallend bei »Windsor« sind neben der acht Zentimeter dickten Echtholz-Arbeitsplatte, Breitrahmen und profilierten Rückwänden bei den Regalen vor allem die verzierten, zehn Zentimeter dicken Pilaster.
Vielfalt auch hier: Unter »Aktiv 130« verkauft Häcker 23 unterschiedliche Programme. Auffallend ist dabei neben der großen Auswahl hochglänzender Lacke der Einsatz von Milch-, Weiß-, Klar-, Schwarz-, Gelb- und Rotglas in Türen, Nischenrückwänden und sogar als Arbeitsplatten. Glasböden mit dezenter LED-Beleuchtung setzen zusätzliche Akzente.
An der Spitze von Häcker stehen neben Stallmann auch Vater Horst und Sohn Jochen Finkemeier als geschäftsführende Gesellschafter. Zur Hausmesse erwartet Pressesprecher Peter Vennebusch etwa 5000 Besucher. Eine von Jahr zu Jahr steigende Zahl kommt aus dem Ausland. Wichtigste Exportländer sind Stallmann zufolge Benelux, Großbritannien und die Schweiz. Neu gestartet ist Häcker 2005 in Spanien und Italien.
In Fernost kommt zu Südkorea, Singapur, Japan, Bangkok und Thailand inzwischen auch Indien. Der dortige große Showroom befindet sich direkt an der Straße vom Flughafen in die Metropole New Delhi.

Artikel vom 22.09.2005