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Forscher entlarven Vasen-Fälscher


London (dpa). Die Tage von Porzellan-Fälschern, die billige »Made in China«-Ware als Original aus der Ming-Dynastie (Foto) verkaufen, sind gezählt: Forscher der Universität Queensland in Brisbane (Australien) können Alter und Herkunft chinesischen Porzellans mit einem chemischen »Fingerabdruck« des Materials exakt bestimmen. »Wenn es sich um Fälschungen handelt, können wir die problemlos identifizieren«, sagte Teamleiter Jian-Xin Zhao.
Sein Team sammelte dazu Scherben antiken Porzellans aus ganz China und analysierte sie ebenso wie zahlreiche Museumsstücke der Tang-Dynastie (618-907) und der Ming-Dynastie (1368-1644). Dazu wurden winzige Proben entnommen und auf 40 chemische Elemente sowie deren je nach Region unterschiedlich häufig vorkommende Varianten untersucht, so dass ein regelrechter Porzellan-Atlas entstand. Sogar einzelne Werkstätten sind so zu identifizieren. Mit Blick auf ein Gefäß aus der Yuan-Dynastie, das jüngst in London für 23 Millionen Euro verkauft wurde, sagte Zhao: »Angesichts solcher Profite versuchen Leute alle möglichen Wege, um Fälschungen herzustellen.«

Artikel vom 22.09.2005