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Dank an die Trainer
der ersten Stunde

Judo: Svenja Dickhaut Vize-Landesmeisterin

Bielefeld (WB). Svenja Dickhaut vom PSV Bielefeld blickt auf den bislang größten Erfolg ihrer Judokarriere zurück: Sie wurde Vize-Landesmeisterin von NRW.

In Ihren persönlichen Zielvorstellungen fehlte noch die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft im Judo. Voraussetzung hierfür: einer der ersten drei Plätze bei den »Westdeutschen«. Dies gelang Svenja Dickhaut in den zurückliegenden Jahren nicht. Immer wieder scheiterte sie im entscheidenden Kampf um Platz drei und belegte somit mehrfach den undankbaren fünften Platz.
Doch in diesem Jahr wurde der Traum wahr für die in Köln studierende und dort nun auch im Bundesleistungszentrum trainierende Bielefelderin. Als Bezirksmeisterin (Detmold) musste sie im ersten Kampf gegen Anja Kleinelsen antreten, eine Regionalligakämpferin vom Judo-Team Holten, und siegte vorzeitig. Im Viertelfinale traf sie auf Saskia Müller (SSF Bonn), Bezirksmeisterin Köln. Svenja Dickhaut konnte die zuvor mit ihrem Betreuer Stefan Landmann besprochene Taktik nach voller Kampfzeit umsetzen.
Im Halbfinale ging es um die lang ersehnte Qualifikation zur deutschen Meisterschaft. Hier traf Svenja Dickhaut erneut auf eine Regionalligakämpferin, Anja Linde vom PSV Recklinghausen. Nach rund zwei Minuten Kampfzeit nutzte sie eine Situation im Boden und drehte ihre Gegnerin in einen Haltegriff. Den musste sie 25 Sekunden halten, doch Anja Linde wand sich nach 23 Sekunden wieder heraus - nur ein halber Punkt (Wazari) für Svenja.
Beim Nachsetzen, im zweiten Anlauf, hielt sie ihre Gegnerin fest. Die DM-Qualifikation war endlich geschafft; sichtlich erfreut, ihr lang ersehntes Ziel endlich erreicht zu haben, kam Svenja Dickhaut von der Matte.
Im Finale wartete mit Nicole Lemke aus Gelsenkirchen, Kämpferin in der 2. Bundesligamannschaft des 1. Essener JC und bereits mehrfache westdeutsche Meisterin, ein harter Brocken. Zweieinhalb Minuten konnte die Bielefelderin gegen diese gute Athletin stehen bleiben, ehe sie sich geschlagen geben musste.
In der Stunde des Triumphes vergaß Svenja Dickhaut ihre »Ziehväter« nicht und dankte den Trainern der ersten Stunde: »Ich hatte Top-Trainer die mir nicht nur technisch und trainingsmäßig weitergeholfen haben, sondern mir auch den Spaß am Judosport vermittelt und mich immer unterstützt haben«. Gemeint seien damit im besonderen Frank Kinas (SV Brackwede), Walter Stockbrügger (PSV Bielefeld) und Marco Schmidt (ohne Verein), ohne die sie dem Judo wahrscheinlich nicht seit 1993 treu geblieben wäre.
Am 23. Oktober darf sie nun bei der deutschen Meisterschaft in Wuppertal kämpfen. Wer Svenja Dickhaut vorher sehen möchte, hat am 16. Oktober die Gelegenheit dazu. Dann kämpft sie für die Landesligamannschaft des TSVE Bielefeld um wichtige Punkte gegen die SG Osterfeld.

Artikel vom 23.09.2005