22.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Im Umgang »fünfe gerade sein lassen«

Informationen über Alzheimer-Diagnose und -Therapie - Früherkennung wichtig


Bielefeld (sas). Alzheimer - das ist für viele Menschen das Synonym für zunehmende Vergesslichkeit, für den Verlust von Fähigkeiten, der plötzlich alltagsrelevant wird, und ein Leben in völliger Abhängigkeit. Die Angst vor der Alzheimer-Krankheit, der häufigsten Demenz im Alter, treibt viele Menschen um und lockte gestern viele zum Altstädter Kirchplatz.
Dort standen anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages eine Reihe von Institutionen bereit, um über Diagnostik und Therapie der Erkrankung zu informieren. Mediziner, Krankenpfleger, Sozialarbeiter und die Angehörigen Betroffener standen Rede und Antwort, gaben Tipps, an welchen Arzt man sich wenden müsse, welche Hilfen es für pflegende Angehörige gibt oder was die Kranken- oder Pflegekassen bezahlen.
»Viele wollen aber auch einfach wissen, ob ihre Vergesslichkeit normal oder ein Warnsignal ist«, sagte Matthias Förster, Arzt in der Psychiatrischen Ambulanz von Gilead III. Dann bestand die Gelegenheit zu einem zehnminütigen Gespräch und grobem Test im »Memorymobil«. »Bei Alzheimer ist es wichtig, schnell einzugreifen«, betont Förster. Denn gerade im frühen und mittleren Stadium können Medikamente etwas bewirken.
»Daneben ist es aber wichtig, ein Umfeld zu schaffen, das nicht zu beschützend ist, und zugleich nicht überfordert, ein Umfeld, mit dem der Betroffene zurecht kommt.« Angehörigen gibt der Facharzt den dringenden Rat, im Umgang mit den Betroffenen »fünfe gerade sein zu lassen«, sich (und den Kranken) nicht aufzureiben durch Gegenhalten und Widerspruch.

Artikel vom 22.09.2005