Am Ende lief es im Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) auf das von vornherein absehbare Ergebnis hinaus. Die IAEO verzichtet im Atomstreit mit Iran vorerst auf die Anrufung des UN-Sicherheitsrates. Russland und China erwiesen sich erneut als Fürsprecher Teherans, die weiter auf Verhandlungen setzen. Die Begründung ist schnell skizziert: Die Russen bauen im Iran ein Atomkraftwerk, wollen Brennstäbe liefern und hoffen auf weitere Großaufträge. Auf Moskau kann Teheran im Atomstreit bauen. Die aufstrebende Wirtschaftsmacht China mit ihrem unstillbaren Energiebedarf ist auf Öllieferungen Irans angewiesen. Vor dem Hintergrund dieser starken Verbündeten, die auch im UN-Sicherheitsrat jede Sanktion gegen Iran verhindern würden, können die Mullahs in Teheran das Pokerspiel um die Verwirklichung ihres Atomprogramms vorerst weiter spielen. Die Weltöffentlichkeit sollte sich allerdings nicht täuschen. Israel wird der möglichen Entwicklung einer iranischen Atombombe nicht tatenlos zusehen. Einer atomaren Bedrohung aus der islamischen Welt werden die Israelis notfalls auch mit Gewalt entgegentreten. Die Folgen für die Region wären dann nicht absehbar. Friedhelm Peiter
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