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Kunst als Dialog mit dem Selbst und dem Anderen

Andrea Ridder präsentiert ihre »Tiefen Landschaften« in der Produzentengalerie

Bielefeld (uj). »Kunst ist intensiver Dialog mit uns selbst und mit den Menschen, die um uns sind«, lautet das Motto, aus dem Andrea Ridder ihre künstlerische Inspiration und Motivation gewinnt. Zeugnisse ihres kreativen Wirkens sind noch bis zum 12. Oktober in der Produzentengalerie Rohrteichstraße zu sehen.

Deep Landscapes (Tiefe Landschaften) lautet der Titel, mit dem die gebürtig aus Paderborn stammende Grafik-Designerin ihre farbenfrohen Öl- und Acrylbilder bedacht hat. Der Titel bezieht sich indes nicht auf die Abbildung von Flur und Fauna, sondern auf innere Örtlichkeiten. »Beim Entstehungsprozess gerate ich in engen Kontakt mit meinem Selbst. Ich tauche in tiefer gelegene Landschaften, in Seelenlandschaften ein«, sagt Andrea Ridder über ihre abstrakte Malkunst.
Formen, Farben und Aussagen seien als Visionen schon vorhanden, manifestierten sich aber erst im Schaffensprozess, so die Künstlerin. Unterschiedliche Arbeitstechniken, derer sie sich souverän bedient, dienen ihr als »Geburtshelfer« bei der Erschaffung einer neuen, inneren Wirklichkeit. Sanfte Farbtöne und zumeist sanfte Konturen und Linienführungen zeugen von Harmonie. Daneben beziehen ihre Werke aber ihren Reiz aus dem Spannungsverhältnis farblicher und formaler Kontrastgebung. Farben und Formen bedingen sich gegenseitig und treten in einen spannenden Dialog miteinander, aus der die Komposition ihren Halt gewinnt. Weich fließende Formen und geometrische Strukturen treten in einen Dialog. Bisweilen weist der weitschweifende Malduktus auch über den Bildrand hinaus und verleiht den Werken Weite.
»Wenn ein Bild fertiggestellt ist, wünsche ich mir, dass der Betrachter es mit seinen eigenen Augen durchwandert«, sagt die 41-Jährige und wird damit ihrem Motto und Wunsch nach Kommunikation gerecht.
Wenige figürliche Bilder ergänzen die Ausstellung. Andrea Ridder malt sie auf Spanplatte und überzieht die filigran und zerbrechlich wirkenden Körper anschießend mit Folie. Das verleiht den Werken eine Aura von Schutz vor Zerbrechlichkeit.
Andrea Ridder studierte Innenarchitektur und Visuelle Kommunikation. Ihr Diplom legte sie 1994 an der Fachhochschule Bielefeld ab. 1997 ließ sie sich zur DTP-Mediendesignerin ausbilden. Seit 1989 betreut sie künstlerische Projekte und gibt Malkurse für Kinder und Erwachsene. Durch zahlreiche Ausstellungen in der Region konnten ihre Werke einem breiten Publikum erschlossen werden.
»Deep Landcapes« kann dienstags von 16.30 bis 18.30 Uhr und samstags von 12 bis 14 Uhr besichtigt werden sowie nach telefonischer Absprache unter 0171/16 57 344.

Artikel vom 24.09.2005