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Komödiantischer Wettkampf

Remake von »Die längste Meile« wieder mit Burt Reynolds


Wenn sich Gefängnis-Häftlinge einen Wunschgegner für den harten Männersport American Football aussuchen könnten, wäre die Wahl wohl klar: Die eigenen Wärter. Genau diese Chance bekommen sie in dem neuen Adam-Sandler-Film »Spiel ohne Regeln« von ihrem ehrgeizigen und gemeinen Gefängnisdirektor. Sandler spielt den Profi-Spieler Paul »Wrecking« Crewe, der erst nach Betrugsvorwürfen seine Lizenz verliert und dann auch noch im Knast landet.
Dort freut sich Direktor Hazen (James Cromwell, der »Schweine-Vater« aus »Babe«) sehr über den Neuzugang. Schließlich hat das Team der Gefängniswärter trotz harten Trainings schon lange keine Titel mehr gewonnen. Der Experte mit einem unkündbaren »Dreijahresvertrag« erscheint ihm da als willkommene Verstärkung. Crewe hat leichtfertig die Idee, das Wärter-Team sollte doch zur Steigerung des Selbstbewusstseins eine deutlich schwächere Mannschaft auf dem Spielfeld plattmachen. Und plötzlich findet er sich an der Spitze einer erbärmlichen Häftlings-Truppe wieder, die als »Kanonenfutter« verheizt werden soll.
Zum Glück bekommt Crewe Unterstützung vom umtriebigen Überlebenskünstler Caretaker Farrell (Chris Rock) und dem von ihm schon totgeglaubten legendären Football-Trainer Nate Scarborough, der in Wirklichkeit seit Jahren im Gefängnis sitzt. Der Coach wird gespielt von Burt Reynolds, der in der Originalvorlage von 1974 (deutscher Titel: »Die längste Meile«) selbst als Crewe zu sehen war. Getrieben zunächst nur von Rache-Gelüsten, schweißt sich das bunt gemischte Team allmählich immer mehr zusammen und holt zu den unter Luxusbedingungen trainierenden Wächtern auf.
Sandler, der konsequent weg von der Krawall-Komik hin zu einer Komödie mit Herz zieht, ging trotz seiner Popularität ein ziemliches Risiko ein, als er sich an die Neuauflage eines legendären Männerfilms um Freundschaft, Ehre und Schmerz machte.

Artikel vom 22.09.2005