Von Burgit Hörttrich Bielefeld (WB). Mit Brigitte Brand ist die neue Leiterin des städtischen Kulturamtes gefunden. Die 43-Jährige leitete die archäologischen Ausgrabungen an der Welle. Ihr neues Amt tritt sie zu Jahresbeginn 2006 an - bis dahin schreibt sie an ihrer Dissertation.
Brigitte Brand wird Nachfolgerin von Andreas Kimpel, der im Frühjahr diesen Jahres als Dezernent zur Stadt Gütersloh wechselte. Auf die Stellenausschreibung gingen im Bielefelder Rathaus 77 Bewerbungen ein, gestern stellten sich sechs Kandidaten persönlich einer Kommission vor, der unter anderem Oberbürgermeister Eberhard David und Kulturdezernent Rainer Ludwig angehörten. Brigitte Brand freut sich sehr auf die neue Aufgabe. Sie hat in Heidelberg Archäologie, aber auch Kunstgeschichte und französische Literaturwissenschaften studiert. Als Archäologin - Brigitte Brand hat sich auf das Mittelalter spezialisiert - war sie unter anderem in Halberstadt und, bevor sie nach Bielefeld kam, in Oldenburg am Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte tätig. Ihre Dissertation schreibt Brigitte Brand nicht über die Funde, sondern die Befunde der Welle - zum Beispiel über die mittelalterliche Stadtentwicklung, den Zusammenschluss zwischen Alt- und Neustadt: »Ich hoffe, mit dem größten Teil der Arbeit bis Jahresende durch zu sein.« Gegraben wurde an der Welle von August 2000 bis Februar 2002; 400 Kisten mit Fundstücken und 1000 Zeichnungen sind das Ergebnis - und die »Archaeowelle« im Wellehaus mit der Präsentation von Hausfundamenten und der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Brigitte Brand betont, sie habe schon vor zwei, drei Jahren den Wunsch gehabt, ihr Arbeitsfeld über die Archäologie hinaus auszudehnen - und dabei am liebsten in Bielefeld zu bleiben. In der Bielefelder Kunst- und Kulturszene fühle sie sich nach über fünf Jahren Bielefeld zu hause. Brigitte Brand: »Ich traue mir die neue Aufgabe zu und freue mich sehr darauf.« Bis Mitte diesen Jahres war sie noch im Westfälischen Amt für Archäologie/ Amt für Bodendenkmalpflege Außenstelle Bielefeld angestellt. Brigitte Brand: »Ein paar Stunden täglich bin ich aber immer noch jeden Tag da.«
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