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Das Ende der Serie
vertrieb die Gedanken

Trainer Köppel dachte schon an Rücktritt

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Bielefeld (WB). Horst Köppel ist 57 Jahre Jahre alt und hatte mit der Bundesliga abgeschlossen. Er überlegte es sich anders. Seither bereute der Gladbacher Trainer diesen Entschluss aber auch schon wieder.
Strahlender Trainer: Horst Köppel. Foto: Hörttrich
Zuletzt passierte ihm das in der vergangenen Woche. Es lag nicht an Borussias Mannschaft. Im Umfeld des Klubs sollen sich jedoch Menschen tummeln, die glauben, eine Niederlage sei mindestens das Ende der Welt. Und zwei oder drei auch noch das Ende des Trainers. Er habe an Rücktritt gedacht, bestätigte Köppel in Bielefeld. Nach dem 2:0-Sieg beim DSC Arminia tat er sich jedoch leicht damit, festzustellen: »Da habe ich überzogen.«
Zurück bleibt trotzdem Argwohn und ein schlechtes Gefühl: »Ich möchte nicht, dass man so mit mir umgeht. Das habe ich auch nicht nötig«, entgegnete Köppel allen Kritikern, die ihn schon wieder zum Abschuss frei geben wollten, nachdem er gerade noch der gefeierte Retter war. Erst dadurch hatte der Schwabe auch wieder Gefallen gefunden und sich auf die Bewerberliste gesetzt, als Borussia einen neuen Cheftrainer suchte. Sie behielten gleich ihn, ihren erfolgreichen Interimscoach.
Doch als sich der Saisonstart schwierig gestaltete, spürte Köppel sofort, wie schnell der Wind sich drehte. »Diese Hektik hat mich befremdet. Sie kam für mich von allen Seiten. Und das nach nur ein paar Spielen.« Zum Glück folgte erst das kleine »Fußball-Wunder« beim 2:1 gegen Bremen und nun auch noch in Bielefeld das Ende der schwarzen Auswärtsserie mit 22 Partien ohne Sieg. Da hat Horst Köppel gelacht und sich gedacht, wie schön es sein kann in der Bundesliga. Manchmal.

Artikel vom 26.09.2005