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Hamburger Verdienst
Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Natürlich hat der Hamburger SV diesen Sieg für sich allein geschafft. Außerdem fühlt er sich nicht dafür verantwortlich, der Liga die Langeweile zu nehmen. Aber wenn als »Abfallprodukt« eines 2:0 gegen die Bayern neues Prickeln herausspringt, so hat sicher jeder was davon - sogar die Verlierer. Denn in München wissen nun auch die Profis, was ihre Chefs ihnen immer wieder klar zu machen versuchten. Auch für den deutschen Fußball-Rekordmeister fällt der Titel nicht einfach vom weiß-blauen Himmel.
Der Preis, den sie für diese gar nicht so exklusive Erkenntnis bezahlen mussten, ist für die Bayern-Spieler zwar nicht em-pfindlich hoch, allerdings in der Tabelle ablesbar. Da führen sie weiter - nur nicht mehr mit vier Punkten, sondern mit einem.
Und die Münchener spüren nicht nur den Hamburger Atem im Nacken. Im Schlepptau des Bezwingers stellten auch Bremen und Schalke dem Spitzenreiter nach. Bayern bleibt im Blickfeld - das ist die bisherige Errungenschaft dieser Saison. Sie geht eindeutig auf das Konto des HSV.
Nun weiß die Mannschaft von Thomas Doll, dass nicht notwenigerweise mehr daraus folgen muss. Das kann sie aus der vergangenen Spielzeit lernen. Da hatten sich auch die Schalker erdreistet, dem Tabellenführer eine lange Nase zu drehen und Platz eins sogar gleich selbst zu übernehmen. Eine Woche später stolperten die Königsblauen ganz kläglich in Mainz. Die Bayern starteten indessen sofort danach zu einem furiosen Durchmarsch. Im Prinzip endete der jetzt erst. Vorläufig zumindest, bis auf weiteres. Bestätigen müssen der Hamburger SV und seine Interessenspartner das jetzt noch.

Artikel vom 26.09.2005