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Hinfallen und aufstehen

SC Paderborn nach zwei Niederlagen nun in Dresden

Von Peter Klute
Paderborn (WB). »Er ist immer Herr der Lage und hat sich stets unter Kontrolle. Die Besonnenheit ist sein größtes Plus.« So beschreibt Co-Trainer Markus Gellhaus seinen neuen Chef Jos Luhukay, und diese Tugenden zeichnen den Holländer auf der Bank des Zweitligisten SC Paderborn 07 auch nach zwei Niederlagen in Folge und vor dem Gastspiel am Sonntag bei Dynamo Dresden aus.

»Wir hätten unsere Serie mit drei Siegen gerne fortgesetzt, aber ich habe weiter großes Vertrauen in meinen Kader und bin ganz ruhig«, zeigt Luhukay keine Spur von Nervosität. Bis auf die zweite Halbzeit gegen Greuther Fürth spielte der Aufsteiger auch in den vergangenen 180 Minuten ordentlich, dennoch gab es zwei wesentliche Unterschiede zu den drei Dreiern davor, die sich im Ergebnis bemerkbar machten. »Wir haben hinten jeweils zwei Fehler gemacht und hatten vorne weniger Möglichkeiten. Aber solche Spiele wird es auch in Zukunft geben. Es wird noch häufiger so sein, dass wir hinfallen und wieder aufstehen. Meine Spieler haben auf diesem Niveau sowohl sportlich als auch das Umfeld betreffend sehr wenig Erfahrung und lernen in jedem Spiel dazu. Wir sind noch lange nicht stabil, aber wichtig ist, dass wir nach dem 34. Spieltag mit dem Klassenerhalt ein positives Fazit unserer Arbeit ziehen können«, sagt Luhukay.
Der Trainer gibt zu, dass es bei den Spielern nach jeder Niederlage Zweifel gebe, wischt diese aber energisch beiseite: »Sich jetzt in eine negative Situation zu reden, wäre das Verkehrteste. Gerade nach negativen Erlebnissen ist es wichtig, seiner Linie treu zu bleiben. Deshalb macht es keinen Sinn, die Mannschaft jetzt durcheinander zu wirbeln. Dann verlierst du nochmal, änderst wieder auf vier oder fünf Positionen und fängst erneut von vorne an.«
Eine Umstellung ist durch den jüngsten Ausfall von Mehmet Dragusha (Armbruch) zwingend, weitere sind durch eine Vielzahl von weiteren Ausfällen begrenzt. Von den gegen Fürth fehlenden Sieben kehren lediglich Stephan Maaß und Dusko Djurisic ins Aufgebot zurück. Überzeugt der Serbe Djurisic im Abschlusstraining, könnte er gegen die langen Dresdener eine Option sein. Luhukay sah die Sachsen am Dienstag beim 0:1 in Bochum, zeigte sich besonders beeindruckt von der robusten Spielweise, der linken Seite mit Ludwig und Cagara sowie der Innenverteidigung Oppitz/Kukielka, die Bochums Starstürmer Edu und van Hout ausschaltete. Sich spielerisch lösen und Standardsituationen vermeiden, lautet das Erfolgsrezept für die ersten Paderborner Punkte im Rudolf Harbig-Stadion. Ansonsten gilt aus Sicht von Luhukay auch für Dresden das, was für alle übrigen 16 Gegner gilt: »Wenn wir unsere Möglichkeiten abrufen, können wir auch in der 2. Liga jeden schlagen. Wenn nicht, können wir gegen jeden verlieren. Das ist der Unterschied zur Regionalliga, an den wir uns gewöhnen müssen.«

Artikel vom 24.09.2005