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Verlieren verboten! Das gilt selbstverständlich für alle Fußball-Bundesligisten. Aber das klappt natürlich nicht jede Woche. Doch es gibt neben dem souveränen Spitzenreiter FC Bayern München schon noch ein paar Vereine, die kleinere und größere Serien hinlegen.

Hertha-Probleme

Die gute Nachricht: Hertha BSC ist im Jahr 2006 ungeschlagen. Die schlechte Nachricht: Einen Sieg konnten die Berliner bisher auch nicht melden. 1:1 gegen Hannover, 1:1 in Frankfurt und 0:0 gegen die Bayern. Das sind drei Ergebnisse, die den Verein nicht weiterbringen. Dabei haben sie an der Spree so große Ziele. Die Hauptstadt soll auch in der Liga endlich wieder mal eine Hauptrolle spielen.
Aber die angestrebte Champions League, für die sich Hertha bisher erst einmal qualifizieren konnte, ist meilenweit entfernt. Im internationalen Konzert bleibt wieder nur der UEFA-Cup - und hier wird die Teilnahme-Berechtigung schon schwer genug. Die Mannschaft kommt in dieser Saison einfach nicht weiter, sie ist in ihrer Entwicklung stehen geblieben.
Ein entscheidender Grund: Hertha hängt zu sehr von der Lust und den Launen eines Brasilianers ab. Der eigenwillige Marcelinho: Jede Woche eine andere Frisur und jede Woche die große Frage: Hat er heute Spaß am Fußball - oder will nur ein bisschen »spielen«?

Dortmund-Chance

Tomas Rosicky läuft wieder mit großem Engagement auf den Rasen. Das war schon einmal anders. Ganz anders. Da wollte der Tscheche in Diensten der Dortmunder Borussia die Koffer packen. Lieber heute als morgen. Aber alle Wechselträume platzten. Der richtige Verein war nicht dabei. Und Rosicky, der ja eine ordentliche Ablösesumme für die verschuldeten Borussen bringen sollte, er musste erkennen: So hoch ist sein internationaler Marktwert nicht mehr.
Da helfen nur bessere Vorstellung, garniert mit erstklassigen WM-Auftritten. Dann klopfen demnächst auch zahlrungskräftigere Interessenten an. Dortmund passt das prima. Denn nur ein ehrgeiziger Rosicky bringt die Mannschaft noch weiter, die schon wieder auf einem guten Weg ist.
Nach drei Niederlagen zum Rückrundenfinale der Anfang einer neuen Serie? Denn jetzt sind sie seit 270 Minuten ungeschlagen. 3:2 gegen Wolfsburg, 0:0 in Schalke und 2:0 gegen Duisburg. Die Belohnung: Platz sechs, ganz dicht an der UEFA-Cup-Schallmauer.

Hannover-Serie

Fünfter! Von diesem Rang träumen sie inzwischen auch in Hannover. Und nicht nur nachts. Denn seit ein gewisser Peter Neururer dort auf der Bank sitzt, hat die Mannschaft nicht mehr verloren. Mit dem Trainer kam tatsächlich der Erfolg zurück. Er ist mit Hannover 96 immer noch unbesiegt. Seit acht Spielen. Nach dem 2:1 gegen den HSV schüttelteNeururer mehrfach den Kopf, als er könne er das selbst nicht fassen.
Stimmt aber alles. Die Tabelle soll ja nicht lügen. Nie. Und hier arbeitete sich Hannover inzwischen auf Position acht vor. Der von Neururer geforderte einstellige Rang, der ist bereits erreicht.
Jetzt darf es natürlich noch ein bisschen mehr sein. Die stolze 96-Serie, Fortsetzung folgt? Denn internationale Begegnungen sollen hier im Jahr 2006 nicht nur bei der WM angepfiffen werden. Und in Hannover fiebern sie schon heute dem nächsten nationalen Hit entgegen. Am 18. Februar kommt der Meister FC Bayern München.
Klaus Lükewille

Artikel vom 11.02.2006