Keine illegale Beschäftigung von Ausländern bei Tönnies
Von Ernst-Wilhelm Pape Rheda-Wiedenbrück (WB). Beim Fleischwerk Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) gibt es keine illegale Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat ein entsprechendes Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des Unternehmens eingestellt.
Das Strafverfahren wegen ungenehmigter Beschäftigung von Ausländern und des Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen sei eingestellt worden, da sich ein Anfangsverdacht nach umfangreichen Ermittlungen nicht bestätigt habe, sagte der Sprecher der Schwerpunktabteilung für Wirtschaftsstrafsachen, Oberstaatsanwalt Klaus Pollmann, gestern dieser Zeitung. Der Anfangsverdacht habe sich in den Jahren 2002 und 2003 anlässlich von Außenprüfungen des damals noch zuständigen Arbeitsamtes ergeben, sagte Pollmann. Tönnies hatte immer wieder betont, keine Schwarzarbeiter aus Osteuropa zu beschäftigen. In dem vorliegenden Fall habe die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Ungarn illegal im Fleischwerk tätig seien, sagte Tönnies-Geschäftsführer Josef Tillmann dieser Zeitung. Tillmann geht ferner davon aus, dass ein zweites Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen Tönnies ebenfalls eingestellt wird. In dem zweiten Verfahren gehe es um Subventionsbetrug, sagte Oberstaatsanwalt Pollmann. Der Anfangsverdacht des Subventionsbetruges habe sich bereits bei Zollprüfungen in den Jahren 1999 und 2000 ergeben, sagte Tillmann. Es gehe um die Summe von 59 000 Euro an Ausfuhrerstattungen. Warensendungen nach Osteuropa seien angeblich falsch deklariert worden. Zum Beispiel seien tiefgefrorene Schweinehälften über die Ukraine nach Moskau geliefert worden. In Moskau seien aber nur die Lieferpapiere angekommen. Überprüfungen der Oberfinanzdirektion Köln hätten bereits ergeben, dass die Papiere in Ordnung waren, sagte Tillmann. Dies sei auch der Staatsanwaltschaft bekannt. Tönnies ist das größte private Unternehmen für Qualitätsfleisch in Europa. Für 2005 wird ein Umsatz von 2,4 Milliarden Euro erwartet. Insgesamt beschäftigt Tönnies 4900 Mitarbeiter, davon 2050 über Subunternehmer. Menschen aus 32 Nationen arbeiten für das Unternehmen.
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