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Nowitzki wirft Deutschland ins Viertelfinale

Nach 66:57-Sieg gegen Türkei wartet Slowenien

Vrsac (dpa). Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft steht im Viertelfinale der Europameisterschaft.

Dank eines wieder überragenden Dirk Nowitzki (33 Punkte) besiegte das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann gestern in Vrsac die Türkei mit 66:57 (27:34) und revanchierte sich für die Halbfinal-Niederlage bei der EM 2001. In der Runde der letzten Acht trifft die deutsche Mannschaft am Freitag (18.00 Uhr/DSF) in Belgrad auf Slowenien.
»Dass wir ins Viertelfinale kommen, hat uns vorher keiner zugetraut«, sagte Nowitzki, der auch mit zehn Rebounds glänzte, und blickte voraus: »Wenn wir gegen die Slowenen nicht so ängstlich und mit Handbremse beginnen wie in den bisherigen Spielen, sondern von Anfang an Druck machen, haben wir gute Chancen.« Trainer Bauermann lobte: »Was die Mannschaft hier erreicht hat, ist das Ergebnis von viel Herz, viel Intensität und Dirk Nowitzki.«
Der WM-Dritte von Indianapolis hatte wieder einmal mit Startproblemen zu kämpfen und gestattete den Türken vor 4000 Zuschauern in der Millennium-Arena eine 11:0-Serie zum 6:13-Rückstand. Zwar kam die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) zurück, erkämpfte sich eine 16:15- Führung (11.), verriet jedoch im Anschluss die bekannte Schwäche in der Offensive mit einer bescheidenen Trefferquote von 38 Prozent bis zur Pause. Die Taktik von Coach Bauermann, die Türken, denen nur ein Sieg in der Vorrunde gelungen war, mit Tempospiel zu beeindrucken, ging nicht auf.
Auf der anderen Seite bemühte sich das Team vom Bosporus, NBA-Profi Nowitzki mit allen Mitteln aus dem Spiel zu nehmen. Nach ruppigen Attacken standen für den 27-Jährigen in der Halbzeit nur zehn Punkte in der Statistik - und drei Fouls. »Damit haben ihn die Türken wütend gemacht, dann hat er es ihnen gezeigt«, meinte Bauermann.
Obwohl es nicht rund lief, bewiesen die deutschen »Riesen« abermals ihre kämpferischen Qualitäten und hielten das Spiel nicht zuletzt durch Drei-Punkte-Würfe von Aufbauspieler Pascal Roller und Nowitzki offen. Nach dem Wechsel schien der Würzburger seine Betriebstemperatur erreicht zu haben. 48:46 (29.) lautete die Führung nach seinem dritten »Dreier« am Ende des dritten Viertels. »Ich habe ein paarmal getroffen, dann wuchs das Selbstvertrauen, und es gingen auch Unmögliche rein«, sagte Nowitzki.
Auch in der Schlussphase setzte der NBA-Allstar die Akzente und punktete, während das DBB-Team auch in der Defensive seinen Rhythmus fand und den Vorsprung mit Konzentration und Disziplin vorentscheidend auf 62:48 (36.) ausbaute.

Artikel vom 21.09.2005