21.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Beide müssen punkten

Paderborner Personalprobleme gegen Greuther Fürth

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Mindestens ohne Sechs bestreitet Zweitliga-Aufsteiger SC Paderborn 07 sein heutiges Heimspiel (17.30 Uhr, Hermann Löns-Stadion) gegen die SpVgg Greuther Fürth. Ob sich die Ausfallliste noch auf sieben oder gar acht Spieler verlängert, entscheidet sich erst am Spieltag.

Das Fehlen der verletzten Stephan Maaß, Stephan Loboué, Guido Spork, Daniel Cartus und Danijel Stefulj sowie des gesperrten Roel Brouwers ist amtlich, ein Fragezeichen steht noch hinter den Einsätzen von Dusko Djurisic (Verstauchung des Sprunggelenks) und Hüzeyfe Dogan (Pferdekuss). Beide wurden nach dem gestrigen Training intensiv von Physiotherapeut Ekkehard Schurig behandelt. Trotz dieser massiven personellen Probleme bleibt Trainer Jos Luhukay - auch angesichts seiner jungen Alternativen - ganz ruhig: »So wie sich Torwart Lukas Kruse und Daniel Brinkmann nach seiner Einwechslung im Ostseestadion präsentiert haben, habe ich überhaupt keine Bedenken.«
Dass Kruse erneut Loboué (Luhukay: »Sein Knie ist kein medizinisches, sondern ein mentales Problem«) zwischen den Pfosten vertritt, ist sicher, Brinkmanns Debüt in der Startelf von Dogan abhängig. Dessen Paderborner Premiere am Sonntag in Rostock nahm fast schon dramatische Züge an. Monatelang hatte er auf die Spielberechtigung gewartet, dann musste er nur 20 Minuten nach seiner Einwechslung verletzt raus. »Hüzeyfe ist gegen Depressionen angelaufen und war total frustriert. Er gibt alles, um heute spielen zu können«, sagt sein Trainer. Gibt Dogan grünes Licht, wird er als einzige Änderung Maaß im defensiven Mittelfeld ersetzen. Ein Vorrücken von Thorsten Becker hält Luhukay nicht für sinnvoll: »Unsere Innenverteidigung mit ihm und Markus Bollmann hat zwei Mal sehr gut gestanden. Da sollte man vorsichtig sein, das auseinander zu reißen.«
Personell ist also bis auf eine Ausnahme alles klar, wie der Neuling das Ende der Serie (drei Siege in Folge) verkraftet hat, wird sich zeigen. Für Luhukay stellt sich diese Frage erst gar nicht: »Die Mannschaft hat trotz der Niederlage ein riesiges Vertrauen mitgenommen. Natürlich war das Ergebnis negativ, aber die Art und Weise hilft uns, nicht zu verkrampfen. Die Spieler haben in Rostock gelernt, dass sie die Gegner mit ihren Erfolgen auf sich aufmerksam gemacht haben. Uns unterschätzt niemand mehr.«
Das sollte der SCP nach Ansicht seines Trainers auch nicht mit Greuther Fürth tun, selbst wenn die Franken mit nur einem Sieg, der gleich am ersten Spieltag gegen Dynamo Dresden gelang, auf einem Abstiegsplatz stehen. »Den Start haben sie sich sicher anders vorgestellt, aber Fürth hat eine sehr starke Mannschaft mit viel Qualität. Sie sind für mich weiterhin ein Verfolger im Kampf um die Aufstiegsplätze. Außerdem hatten sie zwei Tage mehr Zeit, sich zu erholen«, sagt Luhukay und erwartet für die heutige Partie einen heißen Tanz: »Keiner hat etwas zu verschenken. Unser Gegner muss punkten, um unten rauszukommen und wir, um unsere Position im oberen Drittel zu festigen.«

Artikel vom 21.09.2005