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Mit Lamas durch die Rhön

Tiere schleppen Zelte und Schlafsäcke von Wanderern

Auch als »Rasenmäher« auf Wiesen sind Lamas ideal, meint Johannes Nüdling. Foto: dpa
Poppenhausen (dpa/lhe). Johannes Nüdling ist hauptberuflicher Lama-Züchter und Wanderführer. 19 der aus Südamerika stammenden Kleinkamele stehen auf seinem Grundstück im osthessischen Poppenhausen. Nüdling bietet Trekking-Touren durch die Rhön für Familien, Gruppen und einzelne Wanderer an und lässt die Tiere Gepäck und Proviant schleppen. »Das ist besonders bei Zelten und Schlafsäcken sehr hilfreich«, betont er. Bis zu 40 Kilogramm Gepäck kann ein ausgewachsenes männliches Lama tragen - aufgehängt an kleinen Holzsatteln, die Nüdling eigens gebaut hat.
Als Schwielengänger hinterlassen die Lamas - anders als Huftiere wie Schafe oder Pferde - kaum Spuren auf den Wegen. »Sie haben ein gemütliches, aber immer gleich bleibendes Tempo«, sagt Nüdling. Wer eine normale Kondition habe, könne aber ohne Probleme auch bei einer Tagesetappe von 15 Kilometern mithalten. Auch für Kinder sei das kein Problem. »Die Kinder lieben Amigo, Caruso und die anderen Lamas.«
Vor jeder Tour gibt er eine kleine Lamakunde und erläutert, wie die Tiere zu führen sind. Beim ersten Zusammentreffen der Wanderer mit den Lamas hört er regelmäßig: »Iiihh, die spucken bestimmt«. Doch das ist laut Nüdling nur ein Vorurteil. »Eigentlich spucken sie nur Artgenossen an - und das auch nur, wenn sie sich verteidigen müssen.« Am Anfang seiner Züchterzeit allerdings hat es ihn auch erwischt - mitten ins Gesicht.

Artikel vom 21.09.2005