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Mehr als ein schmerzlicher Aufbau

Arte zeigt die zweiteilige Dokumentation »Nach Hiroshima«

An Bord der »USS Missouri« unterzeichnet Japan am 2.9.1945 die Kapitulationsurkunde.

Arte, 20.40 Uhr: Zum 60. Mal jährte sich im August der Atombombenabwurf über Hiroshima. Viel wurde über das Ereignis berichtet. Weniger bekannt ist, dass für Japan der Zweite Weltkrieg 1931 in der Mandschurei begann. Die zweiteilige Dokumentationsreihe »Nach Hiroshima«, heute und eine Woche später, beleuchtet die Geschichte dieses Krieges und die Folgen für Japan.
Der erste Teil zeigt die Besetzung der Mandschurei 1931, das Massaker von Nanking 1937, den Angriff auf Pearl Harbor 1941, den Fall von Singapur 1942, die wiederholten Bombenangriffe auf Tokio und den Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki drei Wochen vor der Kapitulation Japans. Die Rückblenden sollen ein besseres Verständnis der damaligen geopolitischen und kulturellen Weltlage bringen und die Rolle mehrerer Generationen von Staatsmännern verdeutlichen, denen entweder am Beibehalten der alten Verhältnisse oder aber an der Errichtung einer neuen Weltordnung mit neuen Visionen gelegen war.
Die Dokumentation soll außerdem beweisen, dass die Nachkriegszeit in Japan in den sechziger Jahren nicht in einen spektakulären Durchbruch der Moderne mündete, sondern sich als ein schmerzlicher Wiederaufbau unter widersprüchlichen und komplexen Vorzeichen vollzog. Einerseits waren da die Spuren der Bombardierung, andererseits fand eine kollektive Verdrängung der von der japanischen Armee praktizierten Strategie des Terrors statt.

Artikel vom 21.09.2005