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Afghanistan

Einsatz bleibt gefährlich


Verteidigungsminister Peter Struck hat recht mit seiner Einschätzung, dass die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan maßgeblich dazu beitragen haben, dass im Land am Hindukusch zum ersten Mal seit Jahrzehnten freie Parlamentswahlen stattfinden konnten. Die radikalislamischen Taliban hatten vergebens versucht, die Menschen mit Terror vom Wahlgang abzuhalten. Die Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag gelten als ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer stabilen Demokratie in dem zentralasiatischen Land.
Anerkennung bei den Menschen im Land findet auch die Arbeit der Wiederaufbauteams. Die Bundeswehr führt zwei dieser Teams: in Kundus und Feisabad.
Deswegen gilt es als sicher, dass der alte Bundestag, der am 28. September noch einmal zu einer Sondersitzung zusammenkommt, der Aufstockung des Bundeswehrkontingents auf 3000 Soldaten zustimmen wird.
Bei aller Wertschätzung der Leistungen der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan darf man die Gefahr nicht unterschätzen, in der sich die Soldaten befinden. Sie droht nicht nur von den Taliban, die jetzt angekündigt haben, in Zukunft verstärkt die ausländischen Truppen anzugreifen und sie zu vertreiben. Auch die mächtigen Provinzfürsten mit ihren Milizen lassen es nicht zu, dass die ISAF-Soldaten sich zu sehr für ihre Waffen- und Opiumgeschäfte interessieren. Friedhelm Peiter

Artikel vom 22.09.2005